Bäume in der Stadt: Warum auch hier heimische Arten gepflanzt werden sollten

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Welches Grün zwischen Häusern und Straßen wächst, macht für Insekten einen enormen Unterschied. Warum? Wir erklären es dir.

Warum wir auch bei unseren Stadtbäumen darauf achten sollten, dass diese heimisch sind

Die Bedeutung von Bäumen für Insekten ist riesig: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Tausende von Insektenarten in Deutschland auf einheimische Bäume angewiesen sind. Über 3.000 Insektenarten sind mindestens in einem Entwicklungsstadium auf Bäume als Nahrungsquelle angewiesen sind. Insgesamt hängt etwa ein Drittel der über 33.000 Insektenarten in Deutschland direkt oder indirekt von Bäumen ab.

Doch wegen des Klimawandels werden immer mehr fremde Baumarten gepflanzt. Je weiter entfernt eine fremde Baumart ursprünglich beheimatet ist und je weniger sie mit einheimischen Bäumen verwandt ist, desto schlechter ist sie für unsere heimische Insektenvielfalt geeignet.

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Fremde Baumarten wurden schon früher genutzt, jetzt werden sie vermehrt wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel gepflanzt. Doch für die einheimischen Insekten ist dies problematisch, da sie nur wenige dieser fremden Arten als Nahrung nutzen können.

Fast 89 Prozent der auf Bäume angewiesenen Insektenarten leben auf Baumarten, die auch in Deutschland heimisch sind. Nur 1,4 Prozent der Insekten fressen ausschließlich an fremden Baumarten, und diese Arten spielen eine untergeordnete Rolle für die Erhaltung der heimischen Insektenvielfalt.

Jessica Hoffmann_Wiese_Wiesbaden

Damit ist klar, dass vor allem einheimische Baumarten gepflanzt werden sollten. Dies betrifft den Siedlungsraum, also klassische Stadtbäume, ebenso wie Agroforstsysteme in der Landwirtschaft.

Die Auswahl nichtheimischer Bäume als Stadtbäume der Zukunft wird häufig damit begründet, dass diese fremdländischen Bäume besser mit den Standortbedingungen in der Stadt zurechtkommen. Das Problem liegt aber ganz woanders, nämlich an der Wurzel:

Stadtbäume haben es schwer, an ihren innerstädtischen Standorten zu gedeihen, da sie auf feuchten, gut belüfteten und unverdichteten Boden angewiesen sind. In städtischen Gebieten wird der Boden jedoch oft verdichtet, um die Stabilität von Straßen und Gehwegen zu gewährleisten. Dadurch fehlen die notwendigen Hohlräume für Luft und Wasser, die für das Wurzelwachstum entscheidend sind. Ohne ausreichend Nährstoffe, Wasser und Luft können Bäume nicht gesund wachsen, erreichen selten ihre Reife und sterben schließlich ab.

Wenn es gelingt, Baumgruben ausreichend groß zu planen und ergänzend sogar mit speziellen Baumsubstraten zu arbeiten, dann steht der Pflanzung heimischer Gehölze in der Stadt nichts mehr entgegen und die Städte können Biodiversitätsverlust und Klimawandel gleichzeitig angehen.

Studie:
Schuch S., Kahnis T., Floren A., Dorow W.H.O., Rabitsch W., Goßner M.M., Blank S.M., Liston A., Segerer A.H., Sobczyk T., Nuß M. (2024): Die Bedeutung von Gehölzen für einheimische, phytophage Insekten. Natur und Landschaft 99(4): 174 – 179. https://doi.org/10.19217/NuL2024-04-02 (inkl. Zusatzmaterial)

Einstufung wichtiger Gehölzarten nach ihrer Eignung für eine Verwendung im Stadtbereich bei prognostiziertem Klimawandel:
https://die-gruene-stadt.de/wp-content/uploads/2022/04/klimaartenmatrix-stadtbaeume.pdf

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Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/baeume-in-der-stadt-warum-heimische-arten