Der Herbst ist da, die Blätter werden bunt und liegen in roten und gelben Farben auf dem Boden herum. Sollte man die jetzt von seiner frisch angelegten Blühfläche entfernen oder nicht? Das habe ich mich als stolzer Besitzer einer neuen BienenBlütenReich-Fläche eben auch gefragt. Man hört ja immer, man solle im naturnahen Garten Laub am besten liegen lassen, damit Regenwürmer diese einziehen können und zu Humus verarbeiten. Oder als Überwinterungsmaterial für Igel, Kröten und andere kleinere Tiere, die Winterschlaf halten.
Spätsommeransaat und Laubfall
Ich habe meine Fläche als Spätsommeransaat angelegt, weil unsere heimischen Wildpflanzen so besonders gut mit Feuchtigkeit versorgt werden, was im Frühling nicht mehr so zuverlässig der Fall ist. Aber jetzt stehen überall diese kleinen Keimlinge und Jungpflanzen auf der zukünftigen Wiese, bekommen aber kein Licht, weil über ihnen eine dicke Schicht Laub liegt. Dabei täte diesen Pflanzen vor dem Winter noch jeder Sonnenstrahl goldener Oktobertage gut.
Darf man im naturnahen Garten heute noch „Laubbläser“ sagen?
Insbesondere auf kleinere Flächen, in der Nähe von Laubbäumen, kann es deshalb durchaus sinnvoll sein, Blätter von frisch angelegten Blumenwiesen zu entfernen. Bevor Du jetzt aber zum Rechen greifst, weil moderne Technik im Garten verpönt ist: In diesem Fall kann durchaus der Einsatz eines Laubbläsers (es gibt mittlerweile emissionsfreie, leise Akkugeräte) sinnvoll sein. Denn der sanfte Wind in Stufe 1 hebt die Blätter vorsichtig vom Boden, ohne die zarten Blätter der Jungpflanzen durch scharfes Metall zu verletzen.
Gezielter, sanfter Eingriff
Durch das Wegblasen der Blätter kommt wieder Licht und Luft an die Pflanzen. Das Laub habe ich sinnvollerweise gegen die neue Benjes-Hecke geblasen, wo es einen gemütlichen Haufen für Igel, Kröte & Co. bildet. Win-Win für Überwinterungsgäste sowie für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge & Co. wenn die Wiese im kommenden Jahr bunt blüht!
Leiter des Netzwerks Blühende Landschaft
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Kategorie:Allgemein