Willkommen, Retterling vom Schmetterling!

Wenn Sie jetzt hier gelandet sind, dann haben Sie offenbar einen Saft von innocent getrunken und haben so von der Aktion „Werde Retterling vom Schmetterling“ erfahren. Diese wurde im Jahr 2020 von innocent ins Leben gerufen, da auch Schmetterlinge vom Insektensterben betroffen sind und unseren Schutz brauchen.

Im zweiten Projektjahr ermöglicht es innocent dem Netzwerk Blühende Landschaft, auf rund 12,5 Hektar in ganz Deutschland schmetterlingsfreundliche Blühflächen und Blumenwiesen anzulegen. Wo diese Flächen sind, finden Sie auf unserer Karte unten. Wir stellen dort auch ein paar Schmetterlingsarten sowie deren Lebensräume und Gefährdung dar.

Auch Sie können zu einem echten Retterling werden und uns helfen, möglichst viel für Schmetterlinge zu erreichen. Jeder – vom Balkonkastenbesitzer bis zum Großlandwirt – kann viel für unsere bunten Freunde tun. Es ist wichtig, dass wir besonders auf die Nützlichkeit für Insekten zugeschnittene Blumen verwenden – und damit auch die Pflanzenvielfalt stärken. Das geht mit Wildpflanzen- und Regiosaatgut. Das ist jedoch aufwändig und teuer.

Daher freuen wir uns, wenn auch Sie noch zum Retterling werden wollen, um gemeinsam noch mehr Schmetterlinge zu retten: Wir haben extra für Schmetterlinge ein Spendenformular angelegt. Wenn Sie uns bei der Ansaat von Schmetterlingswiesen unterstützen möchten, können Sie hier einfach, direkt und ganz schnell spenden. Die Schmetterlinge danken es Ihnen.

Schmetterlinge

Jeder kennt sie – wirklich?

Der gaukelnde Flug eines Schmetterlings über einer sommerlichen Blumenwiese ist schon etwas Besonderes. Das flatternde Auf und Ab, dann wieder ein Stück gleiten und hin und wieder auf einer Blüte niederlassen, die zarten Tiere übertragen spielend ihre Leichtigkeit auf den Betrachter. Angesichts solchen Schauspiels wundert es wenig, dass in ihrem Zusammenhang im alten Griechenland der Name „Psyche“ (dt. Geist/Seele) auftauchte. Dass damals wie heute Menschen das Herz aufgeht und Kinder nicht anders können, als ihnen durch ihr blühendes Reich nachzulaufen.

Flügelt ein kleiner blauer
Falter vom Wind geweht,
Ein perlmutterner Schauer,
Glitzert, flimmert, vergeht.
So mit Augenblicksblinken,
So im Vorüberwehn
Sah ich das Glück mir winken,
Glitzern, flimmern, vergehn.

– Hermann Hesse –

Schmetterlinge sind doppelt anspruchsvoll

Falter und Raupen brauchen jeweils spezielle Futterpflanzen

Raupen des Kleinen Fuchs auf Brennnesseln. Foto: Holger Loritz
Raupen des Kleinen Fuchs auf Brennnesseln. Foto: Holger Loritz

Viele Schmetterlinge legen ihre Eier nur an spezielle Pflanzen, weil ihre Raupen nur die fressen. Die Futterpflanzen haben dann wiederum sehr unterschiedliche Standortansprüche. Die Eiablage kann übrigens auch artspezifisch an extravaganten Orten wie in Blüten, Ameisenbauten oder Bienenvölkern stattfinden. Schmetterlingsraupen haben sehr unterschiedliches Aussehen: die einen sind ideal auf ihrer Futterpflanze getarnt, einige folgen sogar jahreszeitlichen Veränderungen der Pflanze. Die anderen sind umso auffälliger und zeigen so ihren Fressfeinden, dass sie ungenießbar sind. Sie können wie Vogelkot aussehen, Brennhaare besitzen, sich an Fäden rasch fallen lassen oder abrupt aufrichten um Angreifer zu erschrecken. Nach der letzten Häutung verpuppt sich die Raupe. Der daraus schlüpfende Schmetterlinge wird Imago genannt.

Bei den erwachsenen Schmetterlingen gibt es Spezialisten, die nur ganz bestimmte Nektarfutterpflanzen ansteuern. Es gibt aber auch die, die quasi jede Nektartankstelle nutzen (schonmal so ähnlich gehört? Siehe Wildbienen.). Es gibt Arten, die über große Strecken wandern, solche die mehrere Monate alt werden und die sogar als Schmetterling überwintern. Es gibt die, die mehrere Generationen pro Jahr hervorbringen und nur wenige Wochen oder gar nur Tage alt werden und deren Nachkommen als Raupe oder Ei den Winter überdauern. Ja, sogar solche, die so kurz leben, dass sie gar keine Nahrung aufnehmen und auch keinen für viele Schmetterlinge typischen, langen aufgerollten Saugrüssel haben, da sie so kurz als Falter leben.

Die erwachsenen Schmetterlinge brauchen nektarreiche Blüten – die gehören in jeden Garten – aber lassen Sie auch Futterpflanzen für die Raupen stehen – dann bekommen Sie reichlich Schmetterlingsbesuch!

Tagfalter und Nachtfalter

Optische Juwele und nächtliche Spürnasen

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Die Spanische Flagge (Callimorpha quadripunctaria) ist ein tagaktiver Nachtfalter. Foto: Holger Loritz

Die Familien der Schmetterlinge werden vereinfachend auch oft in Tag- und Nachtfalter unterschieden. Die Einteilung bietet sich an, da sie einen auffälligen Unterschied in der Lebensweise beschreibt. Tatsächlich finden sich auch, bedingt durch diese unterschiedlichen Umgebungsbedingungen bei den Tieren, häufig ähnliche Strukturen. Alle Schmetterlinge tragen auf ihren Fühlern Sinnesorgane zur Wahrnehmung chemischer Substanzen in der Luft. Die Familien der Tagfalter (Bläulinge, Dickkopffalter, Edelfalter, Ritterfalter, Weißlinge und Würfelfalter) haben an der Spitze keulenförmig verdickte Fühler. Für Nachtfalter ist das Riechen wichtiger als das Sehen. Ihre gefiederten Fühler ermöglichen durch die größere Fühler-Oberfläche eine Wahrnehmung von Duftstoffen in wesentlich geringerer Konzentration als bei den Tagfaltern. Dementsprechend selten finden sich bei Nachtfaltern auffällige Flügelfärbungen. Eine wissenschaftliche Grundlage zur Einteilung in Tag- und Nachtfalter gibt es allerdings nicht. Es existieren Schmetterlinge, die ihren Fühlern nach zu urteilen Nachtfalter sind, die aber tagaktiv leben, z.B. die Widderchen. Auch die Familie der Spanner zeigt beispielsweise die wenig wissenschaftliche Einteilung, denn ihre Vertreter leben nachtaktiv, die Familie aber ist mit den Tagfaltern näher verwandt als mit den anderen nachtaktiven Schmetterlingsfamilien.

Lebensräume und Gefährdung

Schmetterlinge brauchen mehr als Balkonkästen und “Schmetterlingsflieder”

Schmetterlinge haben fast alle Lebensräume der Welt erobert. Es gibt Arten, die in Baumkronen-, am Waldrand, in Feuchtwiesen, an Trockenstandorten, im Flachland oder nur ab einer gewisse Mindesthöhe mit speziellem Klima im Bergland vorkommen. Auch leben manche Arten als Raupe in ganz anderen Lebensräumen als später der Schmetterling zur Partnerfindung und Nahrungsaufnahme sie nutzt. Aufgrund dieser Vielfalt an benötigten Lebensräumen und Strukturen verschärft sich die Bedrohungssituation für die meisten Arten. Die Aufgabe der extensiven Nutzung von Streuobstwiesen, extensiv genutzten Weiden und Triften, sowie artenreiche Mähwiesen aus Rentabilitätsgründen der Land- und Forstwirtschaft lässt diese Lebensräume verschwinden: sie wachsen zu oder fallen wie Sträucher, Hecken und Waldsäume der intensiven Nutzung zum Opfer, werden gedüngt, begradigt, ausgeräumt und mit chemischen Pestiziden behandelt. Auch dadurch werden die Lebensräume zerstört. Von den Pestiziden sind Falter auch weit mehr bedroht als man vermuten mag, da diese Mittel auch über Wäldern und in privaten Gärten eingesetzt werden.

Das können wir für Schmetterlinge tun

Mit gezielt ausgewählten Blühpflanzen, im Idealfall sind das unsere heimischen Pflanzenarten, können wir den Schmetterlingen und allen anderen bestäubenden Insekten ein reiches Angebot an Nektar bieten und damit einen großen Beitrag zu deren Schutz leisten. Denn viele Insekten verhungern, weil sie auf ein bestimmtes Nahrungsangebot angewiesen sind, das es in unserer Landschaft nicht mehr gibt. Zu viele Geranien, Hortensien, Rhododendren, Edelrosen, Bambus & Co. wachsen beispielsweise in unseren Gärten – Pflanzen, die den Tieren keine Nahrung bieten.
Das können und sollten wir ändern, indem wir unsere eigenen Gärten , aber auch Parks und öffentliche Flächen mit heimischen Blumen und Gehölzen bereichern.

Unsere Gärten und Grünflächen könnten eine „neue Ästhetik” gut gebrauchen. Damit ist sicher nicht die Ästhetik der Schottergärten gemeint. Nein, es geht um die Bereitschaft, mehr Natur in unseren Gärten zuzulassen – mit all ihren Facetten wie Unordnung und Vielfalt. Denn nur so können wir unsere Artenvielfalt erhalten und fördern. Also: Rasenmäher öfter mal stehen lassen.

In unseren Handlungsempfehlungen zeigen wir jedem – vom Balkonbesitzer bis zum Landwirt, was er für Schmetterlinge und andere Insekten tun kann – worauf warten Sie?

Schmetterlinge lieben Blumenwiesen

Falter brauchen mehr echte Wiesen

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Kleine Füchse an Witwenblumen. Foto: Holger Loritz

Es gibt viele blühende Saatgutmischungen, die als Blühwiesen, Insektenparadies und mit vielen anderen Begriffen beworben werden. Es gibt auch einige Samenmischungen, die viele besonders für Schmetterlinge wichtige Pflanzenarten enthalten. Allerdings brauchen die meisten Schmetterlinge in erster Linie echte Wiesen und ihren traditionellen Pflegerhythmus. Wiesen stellt man besonders durch angepasstes Mähen wieder her, man kann aber auch wieder mit dem richtigen Blumensaatgut “animpfen”.

Schmetterlings-Portraits

Dürfen wir vorstellen? Diese Schmetterlinge freuen sich besonders über Spenden der Retterlinge!

Auf blühenden Wiesen wird der Spaziergänger nur wenige der in Mitteleuropa über 3700 Arten umfassenden Ordnung antreffen. Kleinwüchsige, Wald bewohnende oder nachtaktive Arten muss man meist eigens gezielt suchen. Dabei gehören die Schmetterlinge zu den individuenreichsten Insekten überhaupt – Insektenkundler gehen davon aus, dass jedes siebte bis zehnte Insekt ein Schmetterling ist. Vereinfachend ordnet man die Groß-Schmetterlinge zu den Tagfaltern (knapp 190 Arten in Deutschland) und den Nachtfaltern (über 2000 Arten in Deutschland). Die Kleinschmetterlinge werden davon abgetrennt und bilden die restlichen Arten. Allen gemeinsam ist der für die Ordnung Lepidoptera (deutsch Schuppenflügler) namensgebende Besatz der Flügel mit Schuppen, die durch Pigmentierung und Oberflächenstrukturen die Färbungen und Muster erzeugen, die wir so lieben. Die Schuppen lösen sich aber leicht vom sowieso filigranen Flügel – daher und weil viele Arten unter Naturschutz stehen, sollte man sie nicht fangen!

Hier stellen wir ein paar Arten vor: Wann haben Sie diese das letzte Mal gesehen?

Bläulinge

Weißlinge

Scheckenfalter

Dickkopf-Falter

Hier lassen wir es für Schmetterlinge blühen

Mit den Spenden der Retterlinge legen wir im BienenBlütenReich besonders insektenfreundliche Blühflächen und Blumenwiesen an. Viele davon sind speziell auf Schmetterlinge ausgerichtet, da dort sowohl nektarreiche Blüten für die Falter als auch die richtigen Pflanzen als Raupenfutter wachsen. Schauen Sie doch bei einem Schmetterlingsparadies in Ihrer Nähe vorbei! Oder verschenken Sie eine Schmetterlingspatenschaft (rechts am Rand)- dann bekommt der beschenkte Blühpate eine hübsche Karte von uns.

BienenBlütenReich

Werden Sie ein Retterling vom Schmetterling

Mit der Spende des Aktions-Initiators innocent und Ihrer Spende schaffen wir wertvolle Lebensräume für Schmetterlinge – mit Nektartankstellen für die Falter und Futterpflanzen für die Raupen. Die Spenden werden von unserm Trägerverein Mellifera e.V. vertrauensvoll verwaltet. Mellifera ist bei den Finanzämtern als gemeinnützig anerkannt und von dort erhalten Sie bei größeren Spenden auch die Spendenquittung.

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Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/retterling-vom-schmetterling