Schon entdeckt? Wildbienen im März

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Wenn im März die Temperaturen wärmer und die Tage sonniger werden, fangen nicht nur die ersten Pflanzen an zu blühen, sondern mit ihnen auch einige Wildbienenarten an zu fliegen. Einige dieser summenden Insekten, die man schon so früh im Jahr beobachten kann, möchten wir in diesem Blog-Artikel vorstellen. Sie alle sind in Deutschland heimisch und auch relativ weit verbreitet – die Chancen stehen also gut, sie im Garten oder am Balkonkasten entdecken zu können.

Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)

Die Gehörnte Mauerbiene ist eine häufig bei uns vorkommende Wildbiene, die bereits seit Ende Februar unterwegs ist und die ihr bis Anfang Juni entdecken könnt. Sie ist kein besonderer Feinschmecker, also nicht auf eine bestimmte Blütenart spezialisiert.

Antreffen könnt ihr die Gehörnte Mauerbiene im Siedlungsbereich, in Gärten, Parks oder auch an Waldrändern. Sie nistet in vorhandenen Hohlräumen, Mauerritzen oder Felsspalten, nimmt aber auch bereitgestellte Nisthilfen sehr gerne an.

Obwohl diese Bienen noch relativ häufig sind, gibt es doch auch eine Gefährdung durch Insektizide und fehlende Nahrung sowie geeigneter Nistmöglichkeiten.

Fuchsrote Lockensandbiene (Andrena fulva)

Die Fuchsrote Lockensandbiene ist dank der einzigartigen Färbung des Weibchens unverwechselbar. Das Weibchen trägt einen auffällig leuchtenden, fuchsroten Pelz. In Kombination mit der pechschwarzen, pelzigen Unterseite und den ebenfalls schwarzen Beinen, ist sie bereits im Feld mit bloßem Auge eindeutig zuzuordnen.

Sie kommt in Deutschland häufig vor und kann bis in den Mai hinein entdeckt werden. Sie bevorzugt naturnahe Gärten und ist auf unbefestigte, löchrige Boden- und Rasenflächen angewiesen. Überlebenswichtig sind daher nährstoffarme Vegetationsflächen wie Trockenwiesen, ungedüngte Bodenflächen oder auch sandige Fugen zwischen Terrassenplatten.

Auf spezielle Pflanzengattungen sind die Fuchsroten Lockenbienen zwar nicht spezialisiert, sie haben jedoch eine besondere Vorliebe für die Blüten von Stachelbeeren und Johannisbeeren.

Steinhummel (Bombus lapidarius)

Der Name der Steinhummel bezieht sich auf die Wahl ihrer Nistplätze, denn diese legt sie gerne unter Steinhaufen an. Sie nutzt allerdings auch gerne verlassene Mauselöcher. „Lapidarius“ bedeutet im lateinischen „Stein“.

Das Weibchen ist farblich auf Schwarz und Rotbraun reduziert und vermeintlich leicht zu bestimmen. Jedoch gibt es elf andere Hummelarten, die ihr zum Verwechseln ähnlich sehen. Das Männchen trägt einen schwarzen und rotbraunen Pelz, ein gelbes Halsband und einige gelbe Haarbüschel im Gesicht.

Ihren Lebensraum hat die Steinhummel in Gärten oder Parks sowie auf Magerwiesen und an Stranßenrändern. Dabei ist nicht auf keine besonderen Blüten spezialisiert und hat diesbezüglich auch keine besonderen Vorlieben. Von März bis in den September hinein können Steinhummeln in der Landschaft entdeckt werden, ihre Völker werden dabei bis zu 300 Tiere groß.

Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum)

Die Gewöhnliche Schmalbiene gehört mit nur 8-10 mm Körpergröße zu den eher unscheinbaren Wildbienen. Da sie jedoch eine der häufigsten Gattungen in unserer Landschaft ist, besteht eine gute Chance, sie trotzdem im heimischen Garten zu entdecken. Sie ist von März bis in den Oktober hinein aktiv.

Nach der Überwinterung gründet das Weibchen in Hohlräumen in der Erde das Nest und zeugt die Nachkommen. Sie bestehen aus Arbeiterinnen und zu einem geringeren Teil aus Männchen. In kooperativer Arbeitsteilung werden die Aufgaben der Brutpflege und die der Nahrungsbeschaffung gemeinsam übernommen.

Für die Nestgründung werden trockenwarme als auch feuchtkühle Standorte gleichermaßen angenommen. Vegetationsarme, horizontale Flächen jeglicher Bodenart oder auch Böschungen, sind geeignete Lebensräume für diese Wildbienenart, sie ist neben Gärten, Parks & an Waldrändern auch in alpinen Gebieten anzutreffen.

Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)

Die Blauschwarze Holzbiene ist ein sehr eindrucksvolles Insekt, ist sie doch mit ihrer Größe bis zu 30mm (Weibchen) gut zu erkennen. Auch ihre Färbung – schwarz mit einem blauen Glanz – macht sie zu einer der markantesten Wildbienen im heimischen Garten.

An warmen Tagen können die Blauschwarzen Holzbienen bereits im Februar anfangen zu fliegen und sind dann bis in den Oktober hinein unterwegs. Ihren Lebensraum finden sie dabei an warmen Stellen an Waldrändern, in Parks, Gärten sowie generell im Siedlungsbereich.

Beide Geschlechter überwintern und paaren sich anschließend im Frühjahr. Ihre Nester bauen die Weibchen der Blauschwarzen Holzbienen April/Mai in Totholz.

Obwohl die Blauschwarze Holzbiene in der Roten Liste für Deutschland als ungefährdet eingestuft wurde und langfristig mit einer deutlichen Zunahme zu rechnen ist, gilt ihre aktuelle Bestandssituation als mäßig häufig. Eine Gefährdung der Art ergibt sich durch fehlendes Nisthabitat. Durch ihre lange Flugzeit braucht sie außerdem ein ausreichendes Blütenangebot.

Noch mehr Wildbienen entdecken!

Unsere-Bienen-Plakat-Workshop-2-c-Silke-Meyer

All die hier vorgestellten Wildbienen sind Teil des Plakats „Unsere Bienen“. Auf ihm sind 34 in Deutschland verbreitete Wildbienenarten samt ihrer Besonderheiten und Lebensräume abgebildet.

Mit Foto und Darstellung in Originalgröße, Flugzeitraum, detailreiche Abbildung auf typischen Blüten und besondere Merkmale, Infografiken von den Nistplätzen in Erde, Nisthöhlen und Baumstämmen. Diese Wildbienen sind eine Auswahl von den fast 600 Wildbienenarten, die in Deutschland vorkommen, weltweit gibt es bis zu 20.000 Arten.

Erstellt wurde das Plakat von einem Team an Mellifera-Ehrenamtlichen und kann zum Selbstkostenpreis von 2,50€ im Mellifera-Shop bestellt werden.

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