Im Ende 2024 beendeten Projekt „Wiesenwert(s) Allgäu“ konnten wir 2023 und 2024 insgesamt ca. 6 Hektar artenarmes Grünland auf elf Flächen wieder artenreicher machen. Dazu haben wir Mähgutübertragungen und per Hand gesammelte Samen von den letzten noch artenreichen Wiesen im Westallgäuer Hügelland genutzt. Jedoch sind wir in der Flächenvorbereitung gänzlich neue Wege gegangen, denn wir haben eine bisher wenig erprobte umbruchlose Methode angewendet – intensives mehrmaliges Striegeln! Nun sind Annika und Holger Ende Mai – zur besten Wiesenzeit – einige der Flächen zur Erfolgskontrolle nochmals abgefahren.
Die Flächen sehen sehr unterschiedlich aus. Bei den Flächen von 2024 darf man noch nicht viel erwarten, denn die Wildpflanzen benötigen oftmals mehrere Jahre bis zur Keimung und Etablierung im Bestand. Manche Fläche aus 2023 hat sich bisher auch nicht so entwickelt, wie erhofft. Wir vermuten, dass nicht ausreichend starkes Striegeln und verspätete Schröpfschnitte ungünstige Auswirkungen auf die Durchsetzungsfähigkeit der eingebrachten schönen Wiesenarten hatten. In mancher Fläche sind erst einzelne neue Arten zu entdecken, so insbesondere der einjährige Klappertopf, der alljährlich neue Samen entwickeln muss, um zu überleben.

Wir werden versuchen trotz der ausgelaufenen Förderung des Ministeriums für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz (MLR) des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt die Wiesen sowie die Bewirtschaftenden weiter zu betreuen und die Entwicklungen zu verfolgen.
Eine Fläche aus 2023 hat sich jedoch exzellent entwickelt. Wir sind begeistert! Nach dem sehr intensiven Striegeln sah die Fläche im Sommer 2023 ziemlich geschunden aus (siehe Foto), nun – 2 Jahre später – hingegen präsentiert sich die Wiese bereits arten- und sehr blütenreich. Ein toller Erfolg! Neben zahlreich Margerite, blühen Wiesen-Bocksbart, Hornklee, Rot-Klee, Wiesen-Pippau und sogar einzelne Wiesen-Salbei und Wiesen-Glockenblumen. Auch die Perücken-Flockenblume, eine gefährdete Art der Roten Liste in Baden-Württemberg, hat sich bereits etabliert und stand kurz vor der Blüte. Als Spendergut für diese Fläche hatten wir eine Mähgutübertragung einer mäßig artenreichen Wiese mit zusätzlichen Handsammlungen kombiniert.



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