Wer einen insektenfreundlichen Garten sein Eigen nennt, der hat diese summenden Zeitgenossen bestimmt schon einmal gesehen. Diese Wildbienen können im eigenen Garten entdeckt werden – und profitieren besonders davon, wenn dieser mit heimischen Wildpflanzen ausgestattet ist. In diesem Blog-Artikel stellen wir fünf Wildbienen vor und zeigen, welche Wildpflanzen sie im Garten besonders gern anfliegen.
Knautien Sandbiene (Andrena hattorfiana )
fliegt auf die Knautie / Witwenblume

Die Knautien-Sandbiene ist eine besonders auffällige und schöne Wildbiene: Sie ist überdurchschnittlich groß und hat einen teilweise roten Hinterleib. Sie ist spezialisiert auf Kardengewächse und bevorzugt hier vor allem die Knautie bzw Witwenblume.
In Deutschland ist sie zwar weit verbreitet, kommt jedoch nur mäßig häufig vor. Magerer Rasen, Waldränder oder Streuobstwiesen sind ihr bevorzugter Lebensraum.
Zu häufiges Mähen und zu starke Düngung führen zum Verlust an Blütenpflanzen. Durch die intensivierte Nutzung des Grünlands und den hierdurch verursachten enormen Rückgang von mageren Wiesen ist sie vielerorts zurückgegangen und daher gefährdet.
Rainfarn-Seidenbiene (Colletes similis)
Fliegt auf den Rainfarn

Die Rainfarn-Seidenbiene ist eine echte Spezialistin – sowohl was ihre Nahrung als auch ihren Lebensraum angeht. Sie fliegt ausschließlich auf Korbblütler, dabei in erster Linie auf den Rainfarn.
Ihren Lebensraum hat die Rainfarn-Seidenbiene vor allem in trockenen, vegetationsarmen Gebieten. Brachliegende Flächen, Steilwände sowie Sand- & Lehmgruben werden von ihr bevorzugt.
Eine Gefahr für diese Wildbienen geht von unserem Ordnungssinn aus: Städtische Brachen werden von uns Menschen oft als “Schandflecken” aufgefasst und entweder versiegelt oder begrünt. Dadurch verliert die Rainfarn-Seidenbiene nach und nach ihren wichtigen Lebensraum. Auch der Verlust artenreicher Wegraine trägt zur Gefährdung dieser Wildbienenart bei.
Unterwegs ist die Rainfarn-Seidenbiene von Ende Juni bis Ende September, zur Hauptblütezeit ihrer bevorzugten Nahrungspflanze.
Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi)
fliegt auf die Glockenblume

Die Glockenblumen-Scherenbiene ist streng oligolektisch und sammelt ihre Nahrung ausschließlich an Glockenblumen.
Ihre Nester legt die Glockenblumen-Scherenbiene linear an. Daher werden auch künstliche Nisthilfen von ihr angenommen. Natürlich nistet sie in vorhandenen Hohlräumen, Pflanzenstängeln sowie in Käferfraßgängen in Totholz.
Ihren Lebensraum hat sie in Gärten, an Waldrändern und generell im Siedlungsbereich und kommt in Deutschland häufig vor. Ihre Flugzeit ist von Juni bis September.
Reseden-Maskenbiene (Hylaeus signatus)
fliegt auf Reseden

Die Reseden-Maskenbiene kann mit ihrer Körpergröße von gerade einmal 6 bis 8 Milimetern gern einmal übersehen werden, ist aber ein faszinierendes Insekt. Ihr Äußeres entspricht dabei dem für die Gattung der Maskenbienen typischen Habitus mit schwarzem, fast kahlen Körper und einer weißen Färbung am Kopf.
Bei der Wahl ihrer Nistplätze ist diese Wildbiene nicht allzu wählerisch. Ritzen und Spalten in der Erde, in trockenen Mauern oder in Totholz reichen ihr völlig aus.
Auch beim Nektar für die Eigenversorgung ist sie wenig anspruchsvoll – umso mehr aber beim Pollen, den sie für die Ernährung der Brut benötigt. Diesen sammelt die Reseden-Maskenbiene, wie ihr deutscher Name schon andeutet, ausschließlich auf Resedengewächsen, wie der Wilden Resede und dem Färber-Wau.
In Deutschland ist die Reseden-Maskenbiene nicht gefährdet, kommt häufig vor und fliegt von Anfang Juni bis Mitte September überall dort, wo ihre Nahrungspflanzen wachsen.
Natternkopf-Mauerbiene (Hoplitis adunca)
fliegt auf den Natternkopf

Über die üppige Blütenpracht des Natternkopfes freuen sich im Juni Bienen & Hummeln überall, doch für eine Art ist diese Pflanze überlebenswichtig: Die Natternkopf-Mauerbiene. Die Nahrung für ihren Nachwuchs sammelt diese Wildbiene nämlich ausschließlich an Natternkopfgewächsen.
Da der hellblau blühende Gewöhnliche Natternkopf erst im Juni zu blühen beginnt, ist auch diese Mauerbienen-Art erst im Sommer unterwegs.
Während die Männchen der Nattenrkopf-Mauerbiene eine fuchsbraune Färbung aufweisen, sind die Weibchen eher gräulich gefärbt. Sie tragen eine Art Sammelbürste am Bauch, an der sie den Pollen transportieren. Als Nistplätze dienen ihnen Felswände und Steinmauern aber auch andere Hohlräume, zum Beispiel in Totholz.
Bereite ein Festmahl für die Wildbienen

Alle hier vorgestellten Wildbienen haben eines gemeinsam: Sie sind auf eine bestimmte Pflanzengattung spezialisiert. Bleiben deren Blüten aus, haben es auch die Wildbienen schwer. Daher möchten wir ein möglichst umfangreiches, heimisches Blütenangebot schaffen, an dem sich auch die spezialisierten Wildbienen sattessen können.
Aus diesem Grund haben wir die Wildpflanzenmischung “Garten Summerland” entwickelt. Mehrjährige und sich versamende einjährige heimische Wildpflanzen sorgen für eine wilde und bunte Blütenpracht im Garten von Frühjahr bis Herbst. Die regionalisierte Auswahl heimischer Wildpflanzen lässt neben unseren Wildbienen auch Schmetterlinge und andere Blütenbesucher flattern, summen und brummen.
Nick Leukhardt trägt als Referent für Öffentlichkeitsarbeit die Themen des NBL in die Welt.
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Kategorie:Allgemein