Blühflächen in Forstwirtschaft und Wald
Blühende Wälder und Waldränder sind wichtig für Blüten besuchende Insekten!
In Wäldern und um sie herum besteht ein großes Potenzial für Bienen, Hummeln & Co. Die Nutzung von Wäldern ist ganz anders und viel langsamer als Nutzungen in der Offenlandschaft. Natürlich ist das Wachstum unter Bäumen auch langsamer als bei voller Sonneneinstrahlung. Durch die langen Nutzungsabstände in und vor allem an Wäldern und Forsten entsteht durch Blühflächen aber in der Regel auch kein Ertragsausfall – Blühpflanzen können hier über sehr lange Zeiträume bestehen.
Wir zeigen, was man rund um Wälder für Insekten tun kann!
Im Wald treffen mehrere Interessensgruppen aufeinander. Am Ende haben alle ein Interesse an einem gesundem Wald, zu dem auch seine Bewohner und Besucher gehören. Im Idealfall tun sich Förster, Jäger, Imker und Landwirte zusammen, um auch die Wälder in blühende Paradiese zu verwandeln.
Baumauswahl
Bei Neu- und Nachpflanzungen sind die Bäume selbst schon ein wichtiger Faktor als Nahrungsquelle und Lebensraum für Insekten. Während Fichtenmonokulturen sehr sterile und lebensfeindliche Umgebungen darstellen, können blühende Nutzbäume wie Ahorn, Kirschen und viele andere Blütenbesucher ernähren. Durch ihre tiefen Wurzeln bilden Bäume auch dann ausreichend Nektar, wenn die oberen Bodenschichten bei Trockenheit für flachwurzelnde Kräuter kein Wasser mehr zur Verfügung stellen.
Niederwälder
In lichten Niederwäldern kommen im Gegensatz zu alten Waldbeständen noch viele Lichtstrahlen auf den Boden und lassen so eine Vielzahl an krautigen Pflanzen wachsen. Hier finden nicht nur typische Waldinsekten Nahrung, sondern auch viele Offenlandarten profitieren vom reichen Nahrungsangebot – im Idealfall sind auch hier die Gehölze selbst Blühpflanzen.
Waldränder
Natürlicherweise grenzen an Waldränder immer halbhohe Gehölze sowie Sträucher und krautige Säume. Die Pflanzen hier sind sehr oft ergiebige Bienenweiden wie z. B. Kirschen, Wildapfel, Schlehdorn, Weißdorn und viele andere. Die Zusammensetzung aus vielen verschiedenen Gehölzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten kann hier für ein reiches Nektar- und Pollenangebot von Frühling bis Herbst sorgen. Die ebenso nacheinander reifenden Früchte dieser Pflanzen dienen dann auch den hier nistenden Vögeln als Nahrung. Dem Forstwirt bieten abgestufte Waldränder zudem einen hervorragenden Windschutz für den Wirtschaftswald.
Wildäsung am Waldacker
An den Wald grenzende Acker- und Wiesenflächen gehören streng genommen nicht mehr zum Wald oder Forst sondern eher in die Landwirtschaft. Diese Standorte werden aber oft beschattet und sind deshalb im Anbau nicht so produktiv wie Freiflächen. Damit eignen sich diese Grenzertragsstandorte hervorragend zur Förderung der Biodiversität: Als blühende Wildäsungen angelegte Brachen dienen nicht nur als Deckung und Äsung für Niederwild wie Hase sowie Wildschwein und Reh, die Blumen ziehen auch bestäubende Insekten an. Durch die Nähe zum Wald finden hier oft auch empfindliche Arten wertvolle Nahrungsquelle und Rückzugsort nahe beieinander.
Handlungsempfehlungen rund um Gehölze
Wir stellen auf dieser Seite verschiedene mögliche Maßnahmen praxisnah und detailliert dar. Die Empfehlungen für Hecken sind auch auf Waldränder anwendbar.
- Anlage von Hecken oder Gehölzen (PDF)
- Liste mit 80 für Insekten blühenden Gehölzpflanzen (PDF)
- Pflanzanleitung für Gehölze (PDF)
- Insektenfreundliche Waldrandgestaltung (PDF)
- Hecken und Gehölze pflanzen (PDF Artikel), erschienen in bienen&natur Heft 10/2017 www.bienenundnatur.de
- Muster-Antrag zur Rückholung kommunaler Wegseitenränder (PDF) – AG Heckenschutz www.hecke.wg.vu