Herbst

Winterquartiere und Kinderstuben stehen lassen

Vertrocknete, hohle oder markhaltige Pflanzenstängel sind Winterquartier und Kinderstube für allerlei Insekten. Die strukturstarken Stängel sollten zumindest bis ins Frühjahr stehen bleiben. Foto: M. Holler

Die warmen, blütenreichen Tage neigen sich dem Ende zu. Insekten, ihre Larven, und andere Kleintiere bereiten sich nun auf unterschiedliche Weise auf den Winter oder die nächste Generation vor.

Vertrocknete, hohle oder markhaltige Pflanzenstängel z.B. von Brombeere, Königskerze, Disteln, Beifuß, sowie Kletten, sind Winterquartiere und Kinderstube für allerhand Nützlinge. Diese strukturstarken Pflanzenstängel sollten nach Möglichkeit bis in das nächste Frühjahr, besser noch (in „wilden Ecken“) über mehrere Jahre hinweg stehen bleiben dürfen. Verschneiden Sie nur das Nötigste im Staudenbeet. Die verbliebenen Samenstände, z.B. von Sonnenblume und Wilder Karde, sind zudem Vögeln eine wichtige Winterfutterquelle. Hecken- und Baumschnitt (ohne Blätter) können als Totholzhecke oder Totholzzaun „nachhaltig aufgeräumt” werden.

In der Wiese sollte nun ein letzter Schnitt mit Mäher oder Sense erfolgen. Um verfilztes Gras sowie ein Nährstoffüberangebot zu vermeiden, das Mähgut unbedingt abräumen. Beim Mähen hier und da gern Rand- / Altgrasstreifen als zusätzliche Rückzugsorte aussparen.

Unabdingbar für ein gutes Bodenleben und -schutz: das Herbstlaub. Unter Sträuchern und Bäumen, in Beeten, Ecken und Nischen dient es als schützende Decke für viele Tiere (z. B. einige Hummelarten und Marienkäfer). Laubbläser (zer)stören diese Schutzdecke erheblich.

Bis zum ersten Frost können Frühlingszwiebeln wie Krokus, Blaustern und Winterling gesetzt werden und ein Insekten-Buffet für das nächste Frühjahr sichern (auf ungefüllte Sorten und Bioqualität achten). Auch blühende Gehölze wie Salweide, Liguster, Faulbaum oder verschiedene Beerensträucher werden am besten bis zum ersten Frost eingepflanzt.

Neuanlagen von Blühflächen werden jetzt vorbereitet (beikrautfreies Saatbeet/ Schwarzbrache schaffen) und ggf. schon eingesät. Bestehende, mehrjährige Blühflächen bleiben am besten bis ins Frühjahr unberührt, um die Überwinterungsplätze für Insekten zu sichern.

Insektenschonende Pflegemaßnahmen im Herbst:

  • strukturstarke, hohle, markhaltige Pflanzenstängel stehen lassen
  • Hecken- und Baumschnitt als Totholzhecke/ -zaun aufschichten
  • letzte Wiesenmahd (z.B. mit der Sense), Mähgut abräumen und zusammenhäufen
  • Frühjahrszwiebel- und Knollenpflanzen setzen
  • heimische Gehölze pflanzen
  • Laub zusammenrechen/ -häufen, unter Sträuchern/ Bäumen/ im Beet einbinden
  • Neuanlage von Blühflächen:
    Bodenvorbereitung und/ oder Herbstaussaat
    (mehrjährige Blühflächen bitte stehen lassen!)

Insektenschonende Herbstarbeiten (September – November):

Anlage von Hecken und Gehölzen

Um Bienen und anderen Blüten besuchenden Insekten zu helfen, kann man eine blühende Hecke anlegen. Hier gibt es eine Anleitung dazu.

Anspruchsvolle Begrünungen mittels Rechengut

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Insektenfreundliche Zwiebelgewächse sind im zeitigen Frühjahr erste wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten durch ihr Angebot an Nektar und Pollen.

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Saatgut-Vorschläge

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Standortauswahl und sorgfältige Bodenvorbereitung für Blühflachen – Was ist zu beachten?

Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/handlungsempfehlungen/herbst