Ihr Garten, Ihr Klima & Ihr Beet
Klimafreundliches Gärtnern mit Humus, Kompost, Pflanzenkohle und Terra Preta, Kurzgesagt: Klimabeet anlegen
Wollen Sie ein Klimabeet anlegen? Einfach losgärtnern, sich wenig Gedanken um Witterungsverhältnisse machen, viel Verschiedenes ernten und dabei das Klima schützen? Das wär’s! Mit unseren Vorschlägen für Ihr Klimabeet bahnen Sie sich Ihren Weg zur krisensicheren Selbstversorgung, zum klimapositiven Gärtnern und zu nachhaltigem Bodenschutz.
Erfolgreich gärtnern konnte man natürlich auch bisher, aber was macht ein Pflanzenbeet zum Klimabeet? Die entscheidende „Zutat“ zum Erfolg fürs Klimabeet nennt sich Pflanzenkohle. Pflanzenkohle ist durch ihre unglaublich hohe Oberfläche ein perfekter Träger und Speicher für Nährstoffe, Mikroorganismen, Wasser und Luftkapillaren. Damit lockert und nährt Pflanzenkohle den Boden und unterstützt sukzessive den Humusaufbau. Zudem verhindert Pflanzenkohle die Entstehung von Fäulnis, Methangas und hält Kohlenstoffverbindungen über mehrere Jahrhunderte stabil im Boden. So sind in einer Tonne Pflanzenkohle circa drei Tonnen klimawirksame CO2-Äquivalente über Jahrhunderte stabil gespeichert. Mit Pflanzenkohle versetzte Erde wird damit zu echter „Klimarettererde“. Probieren Sie es aus!
Sie wollen mit wenig Platz möglichst viel verschiedenes Gemüse oder Obst ernten? Sie möchten Ihre Zierpflanzen besser für Trockenzeiten rüsten? Sie brauchen dafür einen optimalen, pflegeleichten Boden? Zwei Möglichkeiten dorthin wollen wir Ihnen für Ihr ebenerdiges Beet oder Hochbeet vorstellen: eine schnelle „To Go-Variante“ mit einem fertigen Klimaerde-Gemisch sowie eine ausdauernde „Do It Yourself-Variante“ für ambitionierte Zukunftsgärtner. Wenn dann alles gedeiht und wächst und Sie mehr ernten, als Sie dachten, lassen Sie einen Teil Ihres Gemüses stehen und zum Blühen kommen. Bienen, Hummeln und Co. sowie die Bodenorganismen werden sich Ihnen dankbar erweisen.
Klimabeet anlegen für viel Ertrag bei wenig Platz
Fruchtbare, höchst kohlenstoffreiche und über Jahrhunderte gereifte Schwarzerde aus dem Amazonasgebiet nennt sich „Terra Preta“. Diese mit Pflanzenkohle angereicherte „Wundererde“ speichert langfristig Nährstoffe und Wasser, baut nachhaltig Humus auf und bindet klimawirksamen Kohlenstoff über Jahrhunderte. Man kann Terra Preta aber natürlich genauso gut in unseren Breiten nutzen. Erwerben Sie ein Terra Preta ähnliches Fertiggemisch aus torffreier (!) Erde, gütegesichertem Kompost und Pflanzenkohle. Wahlweise können Sie dem Fertiggemisch noch Mineralien, effektive Mikroorganismen, Mykorrhizapilze, Algen und oder Keramikpulver zusetzen (sogenannte „Terra Symbiotica“). Arbeiten Sie jährlich einige wenige Schaufeln der Terra-Preta-ähnlichen „Klimaerde“ gleichmäßig und oberflächlich in z. B. Ihr Gemüsebeet ein (1x/ Jahr, vorzugsweise im Frühjahr in die oberste Bodenschicht, Herstellerhinweise beachten).
Sie können fertige Pflanzenkohle-Terra-Preta-Gemische zum Beispiel als “Bodenaktivator” von Sonnenerde oder als “BodenVerbesserer” (Neudorff) beziehen sowie bei “Klimafarmer” und “keep-it-gruen“. Achten Sie immer auf das ausgewiesene Siegel zum EBC-Zertifikat.
Zur Herstellung ihrer eigenen „Klimaerde“ sollten Sie etwas Zeit einplanen, mindestens 3 Monate für den Reifeprozess Ihrer Klimaerde. Zudem sollten Sie einen aktiven Kompost und oder einen Misthaufen haben. Besorgen Sie sich EBC-zertifizierte Pflanzenkohle und mischen Sie diese schichtweise Ihrem Kompost oder dem Stroh-Misthaufen im Verhältnis 1:10 unter (z. B. 1 cm Pflanzenkohle auf 10 cm Kompostgemisch). Anteilig können die 10% Pflanzenkohle mit 15% Tonmehl und 5% Gesteinsmehl ergänzt werden für eine noch bessere Nährstoffaufnahme über die Pflanzenkohle. Zusätzlich können dem Gemisch Kräuterjauche oder Ähnliches oder Zusätze Ihrer Wahl hinzugefügt werden, z. B. effektive Mikroorganismen. Der Kompost sollte regelmäßig gewendet werden und reift über ca. 12-16 Wochen bei mäßigenbis warmen Temperaturen heran. Ziel ist es, dass der fertige Kompost aus ca. 30% Pflanzenkohle und 70% kompostierter Biomasse besteht. Arbeiten Sie jährlich einige wenige Schaufeln Ihrer eigenen, Terra Preta ähnlichen „Klimaerde“ gleichmäßig und oberflächlich in z. B. Ihr Gemüsebeet ein (1x/ Jahr, vorzugsweise im Frühjahr in die oberste Bodenschicht, ca. 1/3 „Klimaerde“ auf 2/3 Gartenerde).
Reine Pflanzenkohle können Sie zum Beispiel als “Bio Pflanzenkohle von Sonnenerde” oder für Ihr Einsatzgebiet bei Novo Carbo/ Beiselen sowie bei “Klimafarmer” und “keep-it-gruen” beziehen. Achten Sie immer auf das EBC-Zertifikat.
Pflanzenkohle wird erst dann zum “Bodendünger”, wenn sie in ein nährstoffreiches Milieu wie Kompost, Mist oder Gülle eingebracht wird.
Auf Böden mit weniger verfügbaren Nährstoffen können sich viele verschiedene Pflanzen ansiedeln, die magere Böden lieben. Sie werden dann nicht mehr von konkurrenzstarken Starkzehrern verdrängt und bieten so einer großen Vielfalt von Insektenarten Nahrung und Lebensraum.
Reine Pflanzenkohle entzieht dem Boden zunächst Nährstoffe und nimmt diese auf wie ein Schwamm. Ist die Pflanzenkohle einmal vollständig mit Nährstoffen und Mikroorganismen „beladen“, stellt sich im Boden nach ca. 2-3 Jahren ein Gleichgewicht ein zwischen Nährstoffabgabe und -aufnahme. Gibt man also reine Pflanzenkohle ohne den Umweg über Mist oder Kompost einem Gartenbeet zu, werden dem Beet vorerst Nährstoffe entzogen. Dieser „Spontanabmagerungseffekt“ wiederum kommt Blühpflanzen zugute, die magere Standorte bevorzugen. So können auf Beeten Nährstoffüberschüsse schnell entzogen und gebunden werden. Magerkeitsliebende Blühpflanzen werden so gefördert. Nach einigen Jahren gelangen die Beete dann wieder in einen natürlichen Nährstoffkreislauf. Für diese Anwendung gibt es noch nicht viele Erfahrungswerte, wir empfehlen ca. 500g Pflanzenkohle/ qm oder 1l Pflanzenkohle/ kbm Gartenerde unterzumischen.
Reine Pflanzenkohle können Sie zum Beispiel als “Bio Pflanzenkohle von Sonnenerde” oder für Ihr Einsatzgebiet bei Novo Carbo/ Beiselen sowie bei “Klimafarmer” und “keep-it-gruen” beziehen. Achten Sie immer auf das EBC-Zertifikat.
Pflanzenkohle auf dem Balkon
Balkonblumen- Saatmischung Simsalabunt mit Pflanzenkohle
Unsere Balkonblumenmischung “Simsalabunt” enthält eine bunte Mischung aus Wildpflanzen, welche nährstoffärmere Standorte bevorzugen. Hier können Sie getrost 3-10 EL reine Pflanzenkohle in Ihren Balkonkasten hineingeben und Ihrem Balkonblumenzauber damit ein klimafreundliches, Saatbett bereiten.
Die Mischung “Simsalabunt” enthält mehrjährige und sich versamende einjährige Arten, die angesäten Balkonkästen dürfen und sollen also über den Winter hinweg bestehen bleiben. Somit können Sie auch langfristig beobachten, wie sich Ihr Balkon-Klimabeet macht.
Reine Pflanzenkohle kann unseren Böden überschüssige Nährstoffe entziehen und damit Blütenpflanzenvielfalt fördern.
Gärtnern Sie mit fürs Klima!
Ihr Klimabeet, Ihre Erfahrungen
Sie wollen sich an Ihrem eigenen Klimabeet ausprobieren? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns! Nur so können wir “Schwarmwissen” sammeln und vernetzen.
Sie schicken uns:
- Ihr Klimabeet-Foto (wir freuen uns, Sie in Aktion zu sehen:)
- Ihre Bezugsquelle der Pflanzenkohle
- Ihr “Rezept” für Ihre “Klimaerde”
… und wir sammeln und veröffentlichen die Fotos und Herangehensweisen. Als Dankeschön schicken wir Ihnen kostenlos ein Klimabeet-Gartenschild zu und versorgen Sie – bei Interesse – mit weiteren Informationen zu Pflanzenkohle und Terra Preta Themen.
Wir freuen uns auf Ihre Post an: info@bluehende-landschaft.de
Viel Freude beim klimafreundlichen Gärtnern!
Klima schützen mit Pflanzenkohle
Pflanzen fangen CO2 wieder für uns ein – lasst es uns sinnvoll nutzen!
Der Klimawandel ist eine enorme Bedrohung für die Biodiversität wie wir sie kennen. Nicht zuletzt bedroht die Klimakrise auch die Menschheit. Ein Schlüssel zur Lösung des Problems liegt in der Biodiversität selbst: produktive Ökosysteme entziehen der Atmosphäre kontinuierlich Kohlenstoff in CO2. Aktuell fällt der Menschheit wenig Sinnvolleres ein, als den Kohlenstoff durch Verbrennung von Biomasse wieder in die Atmosphäre freizusetzen.
Wir wollen das ändern, denn es gibt eine Alternative! Wenn man Pflanzenbiomasse verkohlt, statt sie zu verbrennen, hält man 50 % des gebundenen Kohlenstoffs in fester, ungefährlicher Form zurück. Diese Pflanzenkohle kann man ganz nebenbei dazu benutzen, um die Böden zu verbessern und gleichermaßen landwirtschaftliche Erträge als auch Biodiversität zu steigern. Wir wollen einen Teil zur Agrarwende beisteuern, indem wir Landwirten die Möglichkeit geben, die vielversprechende Pflanzenkohle auszuprobieren. Werde Klimapate*in und hilf uns und den Landwirt*innen, dem Klimawandel mit der geballten Kraft der Pflanzen zu begegnen!
Frühling
Arbeitsumfeld