Artenreiches Nass- und Feuchtgrünland

Ausprägungen und Standortbedingungen

Vor Jahrhunderten ist Nass- und Feuchtgrünland durch Rodung von Auen- oder Bruchwäldern und anschließende extensive Grünlandnutzung entstanden. Auf feuchten bis nassen Böden war die traditionelle Nutzung dieser Wiesen zur Heu-, aber auch zur Streugewinnung. Die Nutzung als zweischürige Wiese führte zu einem Artenreichtum an sowohl Pflanzen- als auch Tierarten. Da wegen der Standorteigenschaften (schlecht entwässerbar, häufige oder lang anhaltende Überflutung) Feuchtwiesen nicht in eine intensive Nutzung genommen werden können, sind sie heute vor allem durch Aufgabe der traditionellen Landnutzungsformen gefährdet.

Nass- und Feuchtgrünland bildet meist Komplexe mit anderen Grünlandtypen wie z.B. Frischwiesen, Borstgrasrasen, Hochstaudenfluren, Röhrichten und Seggenriedern.

Feuchtwiesen zählen zu den tierartenreichsten aller Grasland-Ökosysteme Mitteleuropas und beherbergen zahlreiche seltene und stark gefährdete Arten. In nordwestdeutschen Feuchtwiesen wurden über 1900 Tierarten nachgewiesen. Beispielhaft für die engen Beziehungen zwischen Pflanze und Insekt seien hier die Schmetterlinge Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia) und Blauschimmernder Feuerfalter (Lycaena helle) genannt, die beide auf das Vorkommen des Schlangenknöterichs (Polygonum bistorta) angewiesen sind, der nur in Feuchtwiesen vorkommt.

Die blühende Landschaft als Kohlenstoffspeicher

CO2-Bindung in Feuchtgrünland

Aufgrund ihres hohen Humusgehaltes können naturnahe Wiesen und Weiden noch mehr Kohlenstoff im Boden binden als Wälder. Insbesondere Feuchtwiesen heben sich hier hervor, weil sie standortbedingt besonders humusreich sind.

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Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/lebensraum/feuchtwiesen