Obstsorten der Streuobstwiese

Streuobstwiesen sind ein absoluter Hotspot der Biodiversität. Dazu trägt auch die riesige Sortenvielfalt an hochstämmigen Obstbäumen bei, die es auf der Streuobstwiese in verschiedenen Alterstufen zu finden gibt. Hier möchten wir verschiedene Obstsorten vorstellen:

Apfelbäume

‘Danziger Kantapfel’

Herbst- und Frühwinterapfel

Der Danziger Kantapfel ist ein Herbst- und Frühwinterapfel, der zu der Gruppe der Rosenäpfel gezählt wird. Die in Deutschland weit verbreitete Sorte ist schon sehr alt (erstmals um 1760 beschrieben), allerdings ist über die Herkunft des Baumes nichts bekannt.

  1. Synonyme: Rosenapfel, Rosenhäger, Himbeerapfel, Erdbeerapfel, Paradiesapfel, Roter Kardinal uvm.
  2. Standortansprüche: nicht anspruchsvoll; für Höhenlagen geeignet; nicht geeignet für trockene Sandböden
  3. Blüte: große, rosa Blüten; blüht ab Mitte/Ende April; guter Pollenspender
  4. Frucht: mittelgroßer Apfel mit glänzend karmesinroter Schale; geadertes grünweißliches bis rötliches Fruchtfleisch; knackig und saftig; erfrischend süßsäuerlich und leicht aromatisch im Geschmack
  5. Reife: Pflückreife ab Ende September; Genussreife ab ca. Mitte Oktober; haltbar im Lager bis Dezember/Januar
  6. Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsobst; besonders geeignet für Apfelsaft

Birnenbäume

‘Gute Luise von Avranches’

Herbstbirne

Die Herbstbirne soll durch Herrn Longueval bei Avranches in der Normandie im Jahr 1778 entdeckt worden sein. Nach seiner Frau Louise als ‘Louise bonne d’Avranches’ bezeichnet, ist die Sorte heute meist als ‘Gute Luise’ bekannt.

  1. Synonyme: Prinz von Württemberg, Französische Rousselet, William IV
  2. Standortansprüche: keine hohen Anprüche, aber nur gute Erträge auf warmen Standorten mit tiefgründigen und feuchten Böden; bis in mittlere Höhenlagen
  3. Blüte: weiße Blütenfarbe; blüht ab April; guter Pollenspender
  4. Frucht: mittelgroße bis große Frucht; grünlichgelbe Farbe mit roten Tupfern, sonnenseits rot-bräunlich; zart schmelzendes, weißes Fruchtfleisch; saftig, süß-säuerlich und armoatisch vom Geschmack
  5. Reife: Pflückreife Anfang September bis Anfang Oktober; Genussreife zwischen Mitte September und Ende Oktober; ab Ernte 3-4 Wochen lagerfähig
  6. Verwendung: als Tafelfrucht sehr gut geeignet; Saft; Dörrobst

‘Conference’

Herbst- und Winterbirne

Die beliebte Sorte ‘Conference’ ist eine Herbst- und Frühwinterbirne, die um 1894 in England von der Baumschule Rivers gezüchtet wurde. Vorgestellt wurde sie bei der ‘National Peer Conference’, worauf sich der Name bezieht.

  1. Standortansprüche: benötigt nährstoffreiche, fruchtbare und frische Böden; braucht warme Temperaturen, aber bei guten Bedingungen bis 500 m anbaufähig.
  2. Blüte: strahlend weiße Blütenfarbe; blüht zwischen April und Mai; guter Pollenspender
  3. Frucht: mittelgroße, schlanke Frucht mit grünlichgelber Schale mit braunen Rostpunkten; Fruchtfleisch gelblich-weiß; sehr saftig, feinschmelzend und süß mit aromatischer Säure im Geschmack
  4. Reife: Pflückreife Mitte bis Ende September, Genussreife von Ende September bis Anfang Oktober; im Kühllager bis Feburar/März haltbar bei vorzeitiger Ernte
  5. Verwendung: Tafel- und Haushaltbirne; Hauptsorte im Erwerbsanbau

Pflaumenbäume

‘Hauszwetschge’

Zwetschge

Diese alte Sorte ist spätreif und stammt vermutlich ursprünglich aus Westasien. Die ‘Hauszwetschge’ ist weit verbreitet und präsentiert sich in vielen unterschiedlichen Formen.

  1. Varianten: Gunser, Meschenmoser, Schüfer u.a.
  2. Standortansprüche: nicht sonderlich anspruchsvoll; bevorzugt feuchtere Böden
  3. Blüte: zierliche weiße bis weiß-grünliche Blüten; blüht von Ende März bis Anfang April
  4. Frucht: mittelgroß mit einer dunkeblau-rötlichbraunvioletten Haut; weißlichblau bereift; saftiges, süß-aromatisches Fruchtfleisch mit gelbgrün bis gelblicher Farbe
  5. Reife: 2. Septemberhälfte bis Mitte Oktober
  6. Verwendung: Tafelfrucht; für Marmeladen, Kompott, Kuchen oder als Dörrfrucht

‘Wangenheim’

Frühzwetschge

Diese robuste Zwetschgensorte ist in ganz Deutschland verbreitet und wurde um 1840 als Zufallssämling in der Nähe von Gotha entdeckt.

  1. Standortansprüche: nicht anspruchsvoll; für Höhenlagen geeignet; gute Erträge auf frischen, nährstoffreichen Standorten
  2. Blüte: weiße Blütenfarbe, blüht von Anfang bis Ende Mai, guter Pollenspender
  3. Frucht: mittelgroße Frucht mit dunkelblauer Färbung mit hellblauer Bereifung; mittelfestes grüngelbes bis rötlichgelbes Fruchtfleich; saftig, süß und aromatisch im Geschmack
  4. Reife: ab Mitte August bis Anfang September
  5. Verwendung: Tafelfrucht; für Kuchen oder Kompott; als Dörrobst

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