Dunkle Erdhummel

Bombus terrestris

Flugzeit:

März – Oktober

Vorkommen:

häufig

Grösse:

Königin 20 – 23 mm

Arbeiterin 11 – 17 mm

Drohn 14 – 16 mm

Blütenbesuch:

unspezialisiert

Lebensraum:

Gärten, Wiesen, Waldränder, Parks

Lebensweise:

Nistweise in Höhlen – am liebsten unterirdisch, verlassene Mauselöcher, erdnahe Hohlräume von Gebäuden etc.

Blütenvorliebe:

  • keine besondere Vorliebe

Volksgröße:

100 – 600 Tiere

Erdhummeln sind nicht wählerisch, was ihre Pollen- und Nektarquellen angeht. (Foto: Linda Trein)
Erdhummeln sind im Siedlungsbereich häufig anzutreffen. Hier auf der Blüte des Wasserdosts. (Foto: Linda Trein)

Beschreibung

Der Name der Erdhummel lässt schon vermuten, wo sie bevorzugt ihre Nester anlegt: Sie ist ein Nestbezieher und nutzt gerne verlassene Mäusekessel und Maulwurfsnester.


Die Grundfarbe der Erdhummel ist schwarz, die Spitze des Hinterleibs weiß. Die beiden gelben Streifen (vorne an der Brust und im ersten drittel des Hinterleibs) sind dunkelgelb und im frischen Zustand ein Unterscheidungsmerkmal zur Hellen Erdhummel (Bombus lucorum). Das Männchen hat weiße Haare im schwarzen Brustabschnitt und gelbe Haarbüschel im Kopfbereich.

Erdhummeln als Bestäuber

Hummeln sind hervorragende Bestäuber und sind z.B. der Honigbiene in vielen Aspekten die Bestäubungsleistung betreffend überlegen:

  • Hummeln fliegen schon bei Temperaturen ab 4°C
  • Durch ihre dichte Behaarung transportieren sie sehr viel Pollen
  • Die Bestäubung durch Hummeln führt zu symmetrischen und größeren Früchten
  • Im Gewächshaus können Hummeln sich besser orientieren als Honigbienen
  • Hummeln können durch das sogenannte “buzzing” (Vibrieren ihres Oberkörpers ohne Flügelschlag) die Blüte zum Vibrieren bringen, so dass der Pollen sich löst. So können sie z.B. Tomaten und Heidelbeeren bestäuben.

Erdhummeln sind als Bestäuber im Obst- und Gemüsebau beliebt. (Foto: Linda Trein)

Eine Studie aus Kanada hat gezeigt, dass Zuchthummeln ihre wilden Verwandten mit krankmachenden Parasiten anstecken. Die Zuchthummeln tragen häufig einen schädlichen und hoch ansteckenden Parasiten (Crithidia bombi) in sich und können beim Blütenbesuch wilde Hummeln anstecken. In unmittelbarer Nähe von Treibhäusern, in denen Zuchthummeln zur Bestäubung eingesetzt wurden, trug die Hälfte aller wilden Hummeln den Parasiten in sich. Mit zunehmender Entfernung vom Gewächshaus ging auch die Infektionsrate mit Crithidia bombi zurück.

Zuchthummelvölker werden weltweit verschickt, die Einfuhr und das Aufstellen von Zuchthummelvölkern ist in den meisten Ländern nicht geregelt. Und so gelangen Unterarten der Dunklen Erdhummel in Ökosysteme, in denen sie natürlicherweise nicht vorkommen. Inzwischen werden sogar Hummelvölker aus Asien importiert und im heimischen Obst- und Gemüsebau eingesetzt. Neben den Gefahren durch Krankheiten besteht auch die Gefahr der Verdrängung der heimischen Hummeln.

Nosema ceranae bedroht Hummelvölker

Zuchthummeln gefährden wilde Hummeln

Statt sich im Internet ein Hummelvolk zweifelhafter Herkunft zu kaufen, sollte man durch gezielte Gestaltung und Bepflanzung des Gartens die heimischen Hummelarten fördern!

Hummeln

Ackerhummel
Steinhummel

Wildbienen

Holzbienen
Hummeln
Langhornbienen
Löcherbienen
Maskenbienen
Mauerbienen
Pelzbienen
Sandbienen
Scherenbienen
Schmalbienen
Seidenbienen
Wollbienen
Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/insekt/dunkle-erdhummel