Ein unterschätztes Wunder der Natur
Die unbekannte Seite des Unkrauts: Brennnessel in der Landschaft
Oft nennt man sie doch einfach nur Unkraut. Doch die Brennnessel ist weit mehr als das. Sie ist eine Pionierpflanze, die sich in vielen Lebensräumen behauptet, von verwilderten Ecken bis hin zu halbschattigen Gehölzrändern. Ihr schnelles Wachstum und ihre Fähigkeit, Stickstoff aus dem Boden zu ziehen, machen sie zu einem wertvollen Verbündeten in der Bodenverbesserung und -regeneration.
Schmetterlingsraupen lieben sie: Brennnessel als Nahrungspflanze
Wusstest du, dass die Brennnessel eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlingsraupen ist? Denn Schmetterlinge brauchen nicht nur eine Vielfalt an Blumen als Nektarquelle für die erwachsenen Falter, sondern ihre Raupen sind oft auf spezielle Fraßpflanzen angepasst. Viele Schmetterlingsarten, darunter der Admiralsfalter und der Kleine Fuchs, nutzen die Brennnessel als Nahrungspflanze für ihre Raupen. Indem wir Brennnesseln in unseren Gärten und in der Landschaft zulassen, tragen wir aktiv zum Erhalt dieser faszinierenden Insekten bei.
Die Heilkraft der Brennnessel: Von der Natur zur Medizin
Nicht nur für Schmetterlinge, sondern auch für uns Menschen hat die Brennnessel viel zu bieten. Schon seit Jahrhunderten wird sie in der Volksmedizin für ihre entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt. Von Tee über Tinkturen bis hin zu Salben – die Brennnessel findet vielfältige Anwendungen in der Naturheilkunde.
Rezept für einen Brennnessel-Detox-Smoothie
*Hinweis: Dieses Rezept stammt von Heike Wiese, die sich ehrenamtlich für das Netzwerk Blühende Landschaft und unseren norddeutschen Partner “De Immen” engagiert.*
– Junge Brennnesseln oder noch besser nur die Spitzen ernten; dabei vorher gründlich nach Raupen absuchen (Nahrungspflanze für viele verschiedene Schmetterlingsarten), sonst gibt’s Raupensaft…
– Kurz abwaschen und tropfnass entsaften; ein Entsafter mit Pressschnecke leistet hier gute Dienste, viele der günstigen Zentrifugen-Entsafter schaffen es aber auch.
– Vom Saft nimmt man einen Esslöffel und verdünnt ihn mit einem Glas Wasser.
– Man kann eine Woche lang jeden Tag einen Esslöffel mehr nehmen und nach einer Woche jeden Tag einen EL weniger, so dass die Kur nach zwei Wochen beendet ist.
– Wenn man Vitamin C als Ascorbinsäure hinzugibt, hält sich der Frischsaft länger, mehrere Tage, so dass man nicht täglich einen Entsafter zu reinigen hat.
– Mir schmecken auch Zusätze wie Ingwer und/oder rote Bete/Möhren oder anderes Gemüse, dass ich gleich mit entsafte und als Vorrat in kleine Flaschen fülle, zusammen mit Vitamin C und im Kühlschrank aufbewahren.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Brennnessel
1. Ist es sicher, Brennnesseln zu pflücken?
Ja, solange du Handschuhe trägst, um dich vor den brennenden Haaren zu schützen, sind Brennnesseln sicher zu pflücken und zu handhaben.
2. Kann ich Brennnesseln in meinem Garten anbauen?
Ja, Brennnesseln können leicht aus Samen gezogen werden. Meist ist dies aber nicht nötig, denn die Brennnessel kommt gerne von alleine. Man muss ihr nur einen Raum geben, in dem sie sich entwickeln kann und darf. Raum für solche wilde Ecken findet sich in jedem Garten, und sei es hinter dem Komposthaufen, wo die Brennnesseln gerne das hohe Stickstoffangebot im Boden nutzen.
3. Wuchern die Brennnesseln dann nicht meinen ganzen Garten zu?
Zugegeben, Brennnesseln haben ein starkes Ausbreitungspotenzial sowohl über Samen als auch über Ausläufer. Allerdings besteht in intensiv gepflegten Gartenteilen keine Gefahr, denn die Brennnessel verträgt das Mähen nicht so gut. Ebensowenig wird sie sich in stark sonnigen und mageren Beeten ausbreiten, denn sie braucht wirklich viel Stickstoff im Boden, um ihre Wuchskraft zu entfalten.
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