Buchrezension: Unkraut-Ex

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Mehr Kontrolle über Unkraut – Blumenvielfalt auf Blühflächen erhalten

Ungefähr sechs Wochen nach der Aussaat ist oft eine Beikrautregulierung gefragt

Unkraut gibt es eigentlich gar nicht. Jede Pflanze hat ihren Sinn und jede Pflanze darf existieren. Manche sind aber die Zielpflanzen, die wir auf unseren Blühflächen etablieren wollen. Andere kommen einfach ungefragt – als sogenannte Beikräuter. Im Volksmund werden diese meist als “Unkräuter” bezeichnet, was wir der Einfachheit halber hier auch so handhaben. Denn die Vielfalt an Beikräutern ist schon verwirrend genug.

Wenn man schöne Blumenwiesen und Blühflächen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge & Co. anlegt, sollte man natürlich auf hochwertiges, insektenfreundliches und im besten Fall gebietseigenes Saatgut Wert legen. Dessen Kosten sowie die Anstrengungen und Leidenschaft, die wir in Flächenauswahl, Bodenvorbereitung und Aussaat investieren, werden oft bedroht: Einige wenige Pflanzenarten wie Melde, Quecke, Weißklee, Giersch und weitere kommen als Samen oder Wurzelstückchen per Erde auf unsere Blühfläche – oder sie waren bereits dort. Mit viel Licht und Wasser nach erfolgter Aussaat auf feinkrümeliges Saatbett ist ihre Stunde gekommen: Sie können sich in manchen Fällen explosionsartig entwickeln und vermehren. Haben sie eine gewisse kritische Masse erreicht, sind sie nicht mehr so leicht in den Griff zu bekommen – die Fläche muss erneut bearbeitet und angelegt werden.

Wir wollen unsere Insektenparadiese in allen Aspekten nachhaltig anlegen. Damit Schmetterlinge, Wildbienen und andere eine lange Zeit reichliche und abwechslungsreiche Nektar- und Pollenquellen vorfinden. Deshalb empfiehlt es sich, Bekräuter bzw. Unkraut rechtzeitig zu erkennen und zu regulieren.

Doch: Was ist Kraut, was ist Unkraut? Wo reicht zupfen oder jäten und wann sollte man einen Reinigungsschnitt machen? Das alles sind Fragen, die sich dem stolzen Blühflächenanleger meist circa vier bis sechs Wochen nach der Aussaat stellen, also in den meisten Fällen Ende Mai bis Ende Juni.

Am besten hat man jetzt einen großen Erfahrungsschatz. Die meisten Menschen legen aber nicht jedes Jahr zig Blühflächen an. Dr. Reinhart Witt und Katrin Kaltofen hingegen tun als Naturgartenplaner genau das seit vielen Jahren. Ich unterstelle den Autoren des Buchs “UnkrautEx” einfach mal, so ziemlich jede Unkraut-Konstellation schon einmal gesehen zu haben. Dieses Wissen und diese Erfahrungen geben sie im übersichtlich gestalteten Leitfaden zur Unkrautregulierung leicht verständlich weiter. Ihr Credo dabei lautet stets: Wehret den Anfängen! Ein kleiner Weißklee, mit wachsamem Auge entdeckt, ist schnell gerupft. Zwei Monate später hat er die Blühfläche hingegen fest im Griff und lässt anderen Pflanzen keinen Platz mehr. Hätte man doch damals gleich das erste Pflänzchen gejätet …

Für Laien, aber auch für viele erfahrene Gärtner besteht die Schwierigkeit oft darin, in einem frühen Entwicklungsstadium die Unkräuter von den selbst ausgesäten Blumen und Kräutern zu unterscheiden. Hier schaffen die Autoren mit Zeichnungen einen guten Überblick über das Aussehen der verschiedenen Stadien der Beikräuter. Diese Illustrationen lenken das Auge auf die wesentlichen Erkennungsmerkmale und helfen so, sich im Keimlings-Durcheinander zu orientieren.

Ist ein Unkrautaufwuchs schon fortgeschritten, z. B. auch auf größeren Flächen, dann gibt es auch hier praktische Tipps zur Regulierung, etwa durch einen Reinigungsschnitt.

Alles in allem ist das Buch ein guter Alltagshelfer für die praktischen Fragestellungen direkt an der Blühfläche. Es hilft dem Insektenretter dabei, den Erfolg und die Biodiversität auf der Fläche auch über die Auswahl des Saatguts hinaus zu sichern. Unser Tipp für alle, die mehrere Flächen anlegen und pflegen oder die es einfach nur genauer wissen wollen.

UnkrautEx im Mellifera-Shop

Cover des Buchs

Bei Unkraut auf der Blühfläche ist guter Rat teuer. Muss er aber nicht sein. Das handliche und praktische Buch erhalten Sie für € 10.- im Handel oder direkt und komfortabel im Mellifera-Shop unter dem Link unten.


Naturgarten Verlag, 72 Seiten, 51 Fotos, 207 farbige Illustrationen
ISBN: 978-3-9818573-2-0

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Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/buchrezension-unkraut-ex