Die faszinierende Vielfalt der Bienen: Entdecke die Schönheit und Bedeutung verschiedener Bienenarten

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Die Honigbiene kennt jeder, aber was sind Wildbienen?

Hast du je darüber nachgedacht, wie viele verschiedene Arten von Bienen es gibt? Von winzigen, blaugrünen Schmalbienen über gelb-schwarz-gemusterte Wespenbienen bis hin zu großen, pelzigen Hummeln gibt es eine erstaunliche Vielfalt dieser fleißigen Bestäuber. Begleite uns auf einer faszinierenden Reise durch die Welt der Bienenarten, lass uns gemeinsam ihre Vielfalt erkunden und ihre Bedeutung für unsere Ökosysteme verstehen.

Überraschende Begegnung im Garten

Viele Bienen Arten sind oft direkt vor unserer Nase – andere fallen uns sofort auf

Blauschwarze Holzbiene Xylocopa violacea (Foto: Anja Eder)
Blauschwarze Holzbiene (Foto: Anja Eder)

In einem kleinen, idyllischen Garten, umgeben von einem Meer aus Blumen, saß Anna entspannt auf ihrer Terrasse und genoss die warme Frühlingsluft. Plötzlich wurde ihre Ruhe jäh unterbrochen, als ein riesiges schwarzes Insekt mit einem lautstarken Summen an ihr vorbeiflog. Erschrocken sprang sie auf und wich zurück, bevor sie sich beruhigte und das Insekt genauer betrachtete, das inzwischen auf der Frühlings-Platterbse gelandet war und sich an deren Blüten gütlich tat.

Nachdem ihr Herzschlag sich wieder normalisiert hatte, beschloss Anna, mehr über dieses beeindruckende Insekt herauszufinden. Sie griff nach ihrem Smartphone und öffnete die iNaturalist-App, um das Insekt zu identifizieren. Nach einigen Recherchen und dem Abgleich von Fotos war sie erleichtert zu erfahren, dass es sich bei ihrer Besucherin um die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) handelte, eine harmlose Wildbiene, die aufgrund ihrer imposanten Größe oft mit Hummeln verwechselt wird.

Fasziniert von ihrer Entdeckung beschloss Anna, die Holzbiene genauer zu beobachten und ihren Garten zu einem noch gastfreundlicheren Ort für sie zu machen. Sie recherchierte, dass die Blauschwarze Holzbiene den Winter in ihrem Versteck in abgestorbenen Bäumen verbringt und auch für die Anlage ihrer Nistplätze Totholz benötigt. Also machte sie sich daran, in einer ruhigen Ecke ihres Gartens eine Nistmöglichkeit aus einem alten Baumstamm zu schaffen, um den Holzbienen ein Zuhause zu bieten.

Bienen gehören zu den Hautflüglern (Hymenoptera). Von ihren Stechimmen-Verwandten Wespen und Ameisen unterscheiden sich die Bienen durch ihre vegane Lebensweise. Sie können ihre Larven nur mit Pollen und Nektar ernähren.

Innerhalb der Familie der Apidae (Echte Bienen) gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Bienenarten, die sich in Größe, Farbe, Verhaltensweise und Lebensräumen unterscheiden. Jede einzelne Art spielt eine einzigartige Rolle in unserem Ökosystem. In Deutschland gibt es ca. 580, weltweit sogar mehr als 20.000 Bienenarten, die in Abgrenzung zur Honigbiene als Wildbienen bezeichnet werden.

Warum ist es wichtig, viele Bienenarten zu haben?

Bienen sind von unschätzbarem Wert für unsere Umwelt und Landwirtschaft. Als Hauptbestäuber zahlloser Pflanzenarten sorgen sie für die Erhaltung der Biodiversität und tragen durch ihre Bestäubungsleistung maßgeblich zur Produktion von Nahrungsmitteln bei. Ohne eine Vielfalt von Bienenarten würden viele Pflanzen keine oder nur sehr kleine Früchte bilden und unsere Nahrungsmittelversorgung wäre ernsthaft gefährdet. Ebenso brauchen viele Wildpflanzen die Bestäubung durch Bienen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass eine große Vielfalt an Bienenarten dafür sorgt, dass unter verschiedensten Wetterbedingungen und im Jahresverlauf immer Arten vorhanden sind, die bestäuben können. Nur Honigbienenvölker aufzustellen reicht nicht, um eine ausreichende Bestäubung sicher zu stellen!

Hilf den Wildbienen – werde Blühpate!

Häufig gestellte Fragen zu Bienenarten:

Es gibt in Deutschland knapp 600 Wildbienenarten, weltweit sind es sogar über 20.000 bekannte Bienenarten. Forscher entdecken ständig neue Arten und auch in Deutschland wandern durch den Klimawandel immer wieder neue Arten aus dem Süden ein.

Die meisten, aber nicht alle Bienenarten sind Bestäuber. Etwa ein Viertel aller Bienenarten (die sogenannten Kuckucksbienen) haben sich auf eine brutparasitische Lebensweise verlegt. Sie dringen in die Nester anderer Wildbienenarten ein und legen ihre Eier dort ab. Die schlüpfende Larve frisst das Wirtsei oder tötet die Wirtslarve und lebt dann von dem Pollenvorrat.

Wildbienen spielen eine entscheidende Rolle als Bestäuber und sind oft effizienter als Honigbienen bei der Bestäubung bestimmter Pflanzenarten. Hummeln sind z.B. als einzige Bienenarten in der Lage, Tomaten zu bestäuben. Auch Luzerne hat mit der Luzerne-Blattschneiderbiene eine hochspezialisierte Bestäuberin, die weltweit kommerziell zur Bestäubung von Luzerne eingesetzt wird.

Solitärbiene ist ein anderer Ausdruck für Wildbiene, da mit Ausnahme der meisten Hummel- und einiger Furchen- und Schmalbienenarten die meisten Wildbienen nicht wie die Honigbiene in sozialen Gemeinschaften leben.

Nur die weiblichen Bienen besitzen überhaupt einen Stachel und bei den meisten Wildbienenarten ist dieser zu schwach um die menschliche Haut zu durchdringen. Ihren Stachel setzen Wildbienen nur bei unmittelbarer Bedrohung ein, also wenn man sie z.B. zwischen die Finger nimmt. Ihre Nester verteidigen unter den Wildbienen nur die staatenbildenden Hummeln.

Nein, nur die allerwenigsten Bienenarten leben in Staaten. Die Honigbiene lebt in Staaten von bis zu 60.000 Bienen und einer Königin. Hummeln leben in Staaten von bis zu mehreren hundert Individuen und einer Königin. Es gibt auch einige weitere Wildbienenarten, die mehr oder weniger in Wohngemeinschaften nisten. Die allermeisten Bienenarten leben jedoch einzeln, man spricht von solitären Wildbienen.

Entdecke die Vielfalt

Eine Liste bemerkenswerter Bienenarten

  1. Westliche Honigbiene (Apis mellifera): diese Bienenart kennt jeder, denn sie ist die einzige, die Honig macht und von Menschen als Nutztier gehalten wird.
  2. Maskenbienen (Hylaeus spp.): Diese kleinen, dunklen Bienen sind auf den ersten Blick nicht als Bienen zu erkennen, da sie keinerlei Sammelbehaarung haben. Man kann sie an ihren hellen Maskenflecken auf dem Gesicht erkennen. Sie bevorzugen das Nisten in hohlen Pflanzenstängeln.
  3. Langhornbienen (Eucera spp.): Mit ihren auffällig langen Fühlern sind diese Bienen wichtige Bestäuber von Wildblumen. Alle einheimischen Eucera-Arten sind auf Schmetterlingsblütler spezialisiert und lieben Wicken und Platterbsen. Ihre Nester legen sie im Boden an.
  4. Blattschneiderbienen (Megachile spp.): Diese Bienen schneiden Stücke von Blättern ab, um ihre Nester zu bauen. Die Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata) wird weltweit kommerziell zur Bestäubung von Luzerne eingesetzt.
  5. Steinhummel (Bombus lapidarius): Eine der häufigsten Hummelarten in Deutschland, erkennbar an ihrem schwarzen Körper mit rotem Hinterteil.
  6. Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes): Diese flauschigen Bienen sind ab Mitt März in Gärten zu finden und nisten gerne in sandigem Boden oder an Lehmwänden.
  7. Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae): Eine der häufigsten Furchenbienenarten, die eine Vorliebe für Disteln, Knautien und Kornblumen hat.
  8. Grauschwarze Düstersandbiene (Andrena cineraria): Eine weitere Sandbienenart, die ab Mitte März in unseren Gärten auftritt und durch ihre grauweiße Behaarung und ihre effiziente Bestäubung von Frühjahrsblühern auffällt.
  9. Gewöhnliche Bindensandbiene (Andrena flavipes): Diese Bienenart ist eine der häufigsten Sandbienen. Sie ist ein ausgesprochener Ubiquist und besiedelt die verschiedensten Lebensräume.
  10. Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor): Diese Bienenart sieht aus wie eine Mini-Steinhummel und nistet in leeren, mittelgroßen Schneckenhäusern.

Denk’ mal nach: welche Bienenart würdest Du gerne mal in Deinem Garten sehen?

Hilf den Bienen, schaffe Blütenvielfalt!

Die Vielfalt der Bienenarten in Deutschland ist ein wertvolles Gut, das es zu schützen und zu schätzen gilt. Indem wir unsere Gärten und öffentlichen Räume bienenfreundlich gestalten und Lebensräume für verschiedene Bienenarten schaffen, können wir dazu beitragen, ihre wichtige Rolle als Bestäuber zu erhalten und die biologische Vielfalt zu fördern.

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