Die Kleine Braunelle ist tatsächlich klein, je nach Standort erreicht sie eine Höhe zwischen 5 und 25 Zentimetern. Die lilafarbenen Lippenblüten ähneln denen von Wiesen-Salbei oder Gundermann. Ebenso wie diese Verwandten besiedelt die Kleine Braunelle extensiv genutzte Wiesen und Weiden. Außerdem kommt sie auch in ungedüngten Säumen und auf nicht allzu häufig gemähten Rasenflächen vor. 

Die Kleine Braunelle ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Sie blüht sehr lange (von Juni bis Oktober) und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einem durchgehenden Nahrungsangebot für Insekten im Jahresverlauf. 

Wie viele andere, eigentlich häufige Arten, ist auch die Kleine Braunelle durch eine Intensivierung der Nutzung gefährdet. Zu starke Beweidung und zu häufige Mahd verhindern, dass die Blume Samen bilden und sich vermehren kann. Der Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln auf Wiesen und Weiden führt dazu, dass der Anteil an Kräutern zugunsten von Gräsern abnimmt. Stickstoffliebende, konkurrenzstarke Arten verdrängen dann Kleine Braunelle & Co. und ehemals bunte Blumenwiesen werden zu „Grasäckern“. 

Dass eine solche Entwicklung auch rückgängig gemacht und artenarme Wiesen wieder zu bunten und artenreichen Blumenwiesen werden können, beweisen wir in unserem Projekt Buntes Grünland.

Im eigenen Garten kann man die Kleine Braunelle dadurch fördern, dass man die Rasenpflege extensiviert. In Bereichen, die nicht so häufig betreten werden müssen, kann man durch selteneres Mähen den Einheitsrasen zu einem Blumen- und Kräuterrasen entwickeln.

Mähen Sie doch einmal nur die Bereiche als Wege aus, die Sie als Fußgänger auch tatsächlich nutzen. Den Rest lassen Sie wachsen und mähen nur drei- bis fünfmal im Jahr mit einem hochgestellten Rasenmäher mit Fangkorb. Handelt es sich um eine ältere Rasenfläche, so können Sie bald beobachten, dass Wildkräuter wie Schafgarbe, Günsel, Gamander-Ehrenpreis und Kleine Braunelle bunte Farbtupfer und wertvolle Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge in Ihren Garten bringen.

Sie planen eine Neuanlage in Ihrem Vorgarten? Dann können Sie auf eine fertige Samenmischung, den „Blumen- und Kräuterrasen“ zurückgreifen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Der Titel „Blume des Jahres“ wird alljährlich durch die Loki-Schmidt-Stiftung vergeben und soll die Aufmerksamkeit auf bedrohte Wildpflanzen und ihre Lebensräume richten.