Baum-Weißling
Aporia crataegi
Flugzeit:
Ende Mai – Mitte Juli
Vorkommen:
in allen Bundesländern zerstreut bis mäßig verbreitet, mäßig häufig
Größe:
Blütenbesuch:
unspezialisiert
(saugt jedoch bevorzugt an violetten Blüten)
Lebensraum:
- Gebüsch- und Saumgesellschaften (Waldränder, Offenland)
- Hecken-Gebiete
- Waldauflichtungen und -schneisen mit Schlagfluren
- Böschungen (Straßenränder, Bahndämme)
- ruderalisierte Flächen (randlich, Siedlungsbereich)
Lebensweise:
Falter fliegen im Frühsommer, die Raupen leben gesellig im Gespinst an der an wärmebegünstigten Standort stockenden Raupennahrungspflanze, auf der sie auch in kleinen Gruppen überwintern und sich in etwa im Mai an den Ästen verpuppen
Blütenvorliebe:
- Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
- Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)
- Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
- Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
- Wiesen-Knöterich (Persicaria bistorta)
- Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
- Rot-Klee (Trifolium pratense)
- Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
- Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
- Natternkopf (Echium vulgare)
RAUPENNAHRUNGSPFLANZEN: mehrere holzige bis strauchartige Rosengewächse, vor allem Weißdorn, Schlehe, Eberesche, Obstbäume
Der auffällige Baum-Weißling fühlt sich in reich strukturierten Landschaften mit Hecken, Gehölzen und Waldrändern besonders wohl. Die große Weißlings-Art zeigt keine Fleckenzeichnung auf den Flügeln, jedoch auffällige, schwarze Flügeladern. Das Weibchen hat oftmals transparentere Vorderflügel mit geringem Weißton. Es besteht eine Verwechslungsmöglichkeit zum deutlich selteneren und etwas größeren Schwarzen Apollofalter (Parnassius mnemosyne). Der Baum-Weißling fliegt im Frühsommer von Ende Mai bis in den Juli. Seine Raupen leben an blühenden Gehölzen, vor allem Rosen-Gewächsen. Weißdorn und Schlehe sind die wichtigsten Wirtspflanzen, daneben wird insbesondere in höheren Lagen des Schwarzwaldes auch Eberesche als Raupennahrung genutzt. Insbesondere an wärmebegünstigten Standorten im Siedlungsraum werden auch Obstbäume befallen. Manchmal wird ein Massenauftreten beobachtet, dann werden ganze Büsche von den gesellig in einem Gespinst lebenden Raupen abgefressen.
Obwohl dieser Schmetterling teils noch relativ häufig ist, gibt es doch auch eine Gefährdung durch Insektizide und fehlende Nahrung sowie geeigneter Raupennahrungspflanzen. Intensive Land- und Forstwirtschaft, die strukturreiche Landschaften mit Hecken, Gehölzen und Waldrändern maschinengerecht vereinheitlicht, zerstört den Lebensraum des Baum-Weißlings.
Schmetterlinge brauchen nicht nur Blütennahrung sondern auch Raupenfutterpflanzen
Die Erhaltung strukturreicher Landschaften mit Hecken, Gehölzen sowie gestufter Waldränder mit naheliegenden mageren Wiesen und Weiden ist die wichtigste Maßnahme. Die Neuanlage von Hecken, Feldgehölzen und Gebüschen mit gebietsheimischen (autochthonen) Gehölzen hilft dem Baum-Weißling und auch anderen Schmetterlingen, wie den im gleichen Lebensraum vorkommenden Bläulingen Nierenfleck-Zipfelfalter und Pflaumen-Zipfelfalter.
Ob Wildbiene, Hummel, Schmetterling oder Honigbiene: durch den Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden und das Anlegen von Sträuchern aus autochthonen Gehölzen können wir alle viel für diese Insekten tun.
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