Kaisermantel (Schmetterling des Jahres 2022)
Argynnis paphia
Flugzeit:
Juli bis September
Vorkommen:
in allen Bundesländern verbreitet, regelmäßig bis häufig, v.a. in waldreichen Gebieten
Größe:
Blütenbesuch:
besonders an blühenden Hochstauden und blauvioletten Blüten
Lebensraum:
- Lichtungen im Wald, z.B. an Wegen, Wegrändern oder auf kleineren Kahlschlägen
- selten im Offenland oder Gebüschen an Stadträndern
Lebensweise:
Eiablage hinter Rindenschuppen von Bäumen, Raupen schlüpfen im Herbst und überwintern
Blütenvorliebe:
- Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
- Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)
- Distelarten (Carduus spp., Cirsium spp.)
- Wasserdost (Eupatorium perfoliatum)
- Lindenblüten (Tilia spec.)
RAUPENNAHRUNGSPFLANZEN: verschiedene Veilchenarten (Viola spec.)
Der Kaisermantel ist ein typischer Waldschmetterling, der in vielen Wäldern vorkommt, sofern diese einen Waldsaum oder lichte Bereiche bieten. Die Raupen benötigen schattige bis mäßig besonnte Standorte sowie verschiedene, darin wachsende Veilchenarten als Wirtspflanzen. Die Eiablage erfolgt bereits im Juli in der Bodenvegetation an Bäumen nahe den Veilchen. Die im Herbst schlüpfenden Raupen überwintern frei an Baumstämmen und kriechen im Frühjahr zu den Wirtspflanzen. Die männlichen Falter fallen durch die leuchtende orangene Farbe der Flügel mit braunen Flecken auf, während die Weibchen eine etwas dunklere, weniger leuchtende Färbung besitzen. Insgesamt sind Kaisermantel sehr standortstreu.
Obwohl dieser Schmetterling derzeit relativ häufig und noch weit verbreitet vorkommt, entsteht eine Gefährdung besonders durch forstliche Eingriffe an Waldrändern. Zu erwähnen sind hier der Einsatz von Herbiziden und das Mulchen an Wegrändern, welches das Nahrungsangebot schlagartig beseitigt. Vielerorts beschränkt auch ein Mangel an einem Übergangsbereich zwischen Offenland und dem Wald, der Waldsaum, die Verbreitung des Kaisermantels.
Schmetterlinge brauchen nicht nur Blütennahrung sondern auch Raupenfutterpflanzen
Durch die hohe Standortstreue der Falter ist ein Schutz der besiedelten Habitate von Bedeutung. Sowohl lichte Wald-Innen- als auch Wald-Außensäume sowie lichte Waldstrukturen, so genannte Lichtwälder, sollten erhalten und gefördert werden. Eine intensive und mehrmalige Bewirtschaftung der Waldsäume, z.B. durch regelmäßiges, mehrmaliges Mulchen von Wegrändern sollte unterbleiben. Die dadurch entstehenden Strukturen mit verschiedenen Saugpflanzen fördern zusätzlich weitere Arten neben dem Kaisermantel.
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