Wir feiern Geburtstag!!! 20 Jahre NBL!

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Ein ganzheitlicher Ansatz mit Weitsicht

Vor 20 Jahren keimte bei Mellifera e.V. die Idee, dass die Sorge um die Gesundheit unserer Bienenvölker nicht am Flugloch enden darf und gründeten das Netzwerk Blühende Landschaft (NBL). Die zentrale Zielsetzung war und ist es, dauerhaft günstige Lebensbedingungen für alle blütenbesuchenden Insekten zu schaffen.

Seither hat das NBL tausende Menschen zum Handeln ermutigt, überall – auch auf dem kleinsten Fleckchen eigener Erde – eine vielfältige, bunt blühende Landschaft zu schaffen, die Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten bietet.

Um eine Trendumkehr beim immer noch gravierenden Insektensterben zu erreichen, brauchen wir nicht weniger als eine weitgehende Wende in der Landnutzung. Diese möchte das NBL in den nächsten 20 Jahren mit Ihrer Hilfe weiter voranbringen.

1. Vorstellung des NBL durch Thomas Radetzki & Leiter Utto Baumgartner
1. Vorstellung des NBL durch Thomas Radetzki & damaligem Leiter Utto Baumgartner

Stetig in der Veränderung

Begonnen hat alles im Jahr 2003 mit der Vorstellung der Idee des NBL durch Thomas Radetzki & Leiter Utto Baumgartner auf der Birkenstockkäfer-Konferenz in Kassel. Im selben Jahr fand auch das Gründungstreffen in Augsburg statt.

Seitdem ist vieles passiert. Wir sind gewachsen in der Anzahl unserer Ehrenamtlichen in den verschiedenen Regionalgruppe (inzwischen über 20 Gruppen), aber auch in der Geschäftsstelle. Wir haben haben einige Projekte gestemmt (siehe Zeitstrahl unten). Die Leitung des NBL hat gewechselt und im Team gab es auch Veränderungen. Aber was sich nie verändert hat sind unsere Vision und daraus abgeleitet unsere Mission.

Wir haben den Blick weiterhin auf unser Ziel einer abwechslungsreichen und vielfältig bunt blühenden Landschaft gerichtet. Überall summen Bienen und Hummeln, flattern Schmetterlinge durch die Luft. Die Vielfalt von Pflanzen und Insekten stärkt die Natur und beschert uns pflegend wirtschaftenden Menschen eine lebenswerte und gesunde Lebensumwelt.
Daher wollen wir Menschen für die Schaffung und Pflege der Lebensräume von Blüten besuchenden Insekten begeistern, gewinnen und befähigen. Gemeinsam gestalten und verbessern wir Lebensräume, um unsere Vision einer lebenswerten blühenden Landschaft zu erreichen.

Auf Utto Baumgartner folgte 2008 Holger Loritz als Leiter des NBL…
…und seit 2017 leitet Matthias Wucherer das Team

Unsere Themen sind aktueller denn je

Die Krefeld-Studie hat 2017 festgestellt, dass wir in Naturschutzgebieten in 27 Jahren 75 Prozent der Insektenbiomasse verloren haben. In Bayern formierte sich ein Bündnis zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das mit historisch großem Zuspruch ein Erdbeben in der Landwirtschafts- und Naturschutzszene weit über Bayern hinaus ausgelöst hat. Es folgten weitere Initiativen für vergleichbare Volksbegehren in anderen Bundesländern. Daran kann man ablesen, wie wichtig den Menschen mittlerweile die Themen Insektenschwund, Artenvielfalt und Lebensraumerhalt geworden ist.

Leider schreitet aber vielerorts immer noch die intensive Landnutzung und der Flächenfraß weiter voran: Entgegen jeder Erkenntnis ihrer Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel werden Moore nach wie vor degradiert, Wiesen bis zur Blütenlosigkeit übernutzt und Äcker „sauber“ in immer kürzeren Fruchtfolgen umgetrieben. Gleichzeitig sind Randstrukturen in Feld und Flur, im Öffentlichen Grün und auf privaten Flächen weiter entfernt worden, sodass vielfältige und blühende Lebensräume einfach verschwunden sind. Dieser Abwärtstrend in der Landschaft hat sich während des Bestehens, Arbeitens und Strebens des NBL fortgesetzt. Wir lassen uns davon allerdings nicht aus der Bahn werfen, sondern sind nur umso mehr motiviert unseren Teil zu tun für eine artenreiche und blühende Landschaft.

Was treibt uns weiterhin an? Besonders ermutigend ist die zunehmende Menge an Menschen, die den Wandel der Landnutzung fordert und selbst gestaltet. Nachdem der Klimawandel seine desaströsen Auswirkungen unmissverständlich klar macht und sich die Biodiversitätskrise durch den fortschreitenden Verlust von Ökosystemleistungen auch langsam ökonomisch bemerkbar macht, keimt und wächst ein Pflänzchen des Umdenkens. Viele dieser vorwärtsgewandten Menschen treffen wir bei unserer täglichen Arbeit.

BienenBlütenReich-Projektfläche. Durch eine Firmen-Blühpatenschaft ermöglicht. Foto: J. D’Alvise
Umsetzung unsere Vision. Eine BienenBlütenReich-Projektfläche. Durch eine Firmen-Blühpatenschaft ermöglicht. Foto: J. D’Alvise

Gestern und morgen

Genau diese Einstellung hat zu unserem Erfolg in den letzten 20 Jahren beigetragen. Die Ansammlung von guten Ideen und aktiven Menschen hat unsere Projekte beflügelt. Dabei haben wir uns zumeist auf die Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen vor Ort und die Aufklärung der Bevölkerung dazu konzentriert. Denn die Lösungen für eine Trendwende beim Verlust von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen & Co. sind allesamt machbar und größtenteils auch schon praxiserprobt.

Allen voran geht natürlich unser Vorzeigeprojekt das “BienenBlütenReich“. Seit 2016 demonstrieren wir mit all unseren Partner*innen auf beispielgebenden Blühflächen in Privatgärten, Ackerflächen oder Firmengeländen, wie jede*r von uns qualitativ hochwertigen Lebensraum für Blütenbesucher schaffen kann. Dabei haben wir uns entschieden ein Augenmerk auch auf den genetischen Aspekt der Biodiversität zu legen. Durch die Entwicklung von gebietsheimischem Wildpflanzensaatgut und durch noch kleinräumigere Methoden wie Mahdgutübertragung und Wiesendrusch stellen wir sicher, dass an die jeweilige Region angepasste Vegetation geschaffen wird, die wiederum auch besser geeignet ist, um einheimischen Insekten als Lebensraum zu dienen.

Wie soll es weiter gehen?
Eine Aufgabe, die wir uns für die Zukunft gesetzt haben ist Klimawandel und Biodiversitätsverlust zusammen zu denken und nicht als konkurrierende Handlungsfelder zu sehen. Denn: Nur mit gesunden Lebensräumen und aktiver Lebensvielfalt in der Landschaft können wir dem Klimawandel begegnen. Durch die Anstrengungen gegen den Klimawandel kann wiederum eine sinnvolle und blütenreiche Landschaft wirtschaftlich tragfähig werden. Wir verbinden beides in Projekten wie dem „Klimabeet“, den “Klimapatenschaften” oder auch dem Projekt “Landwirtschaft 5.0“.

Wir sehen die Notwendigkeit für eine weitgehende Wende in der Landnutzung an, die über z.B. die Agrarwende hinaus geht. Diese wollen wir in den nächsten 20 Jahren mitgestalten. Als NBL streben wir eine reich strukturierte, bunt blühende Landschaft an, in der alle Wesen ihr Auskommen finden, mit umsichtig pflegenden Menschen im Zentrum. Dabei laden wir alle ein, den Weg dorthin mitzugehen.

Damit man sich diese blühende Landschaft besser vorstellen kann, schaffen wir auch weiterhin beispielgebende und anschauliche Oasen des Lebens, die zum Nachmachen anregen, von den ehrenamtlichen Regionalgruppen bis zu Kooperationen mit großen Akteuren. All das ermöglichen die Menschen, die einen aktiven Beitrag zur Wende in der Landschaftsnutzung leisten: im Garten, in der Landwirtschaft und in vielen Fällen als Blühpat*innen und Klimapat*innen. Die Ergebnisse sind handfest und erlebbar und über unsere kostenlosen Praxistipps für jede*n zur Nachahmung verfügbar.

Wir sind entschlossen, auch in den kommenden Jahren diesen Weg als Pioniere für eine lebenswerte blühende Landschaft weiterzugehen – gerne und hoffentlich mit Ihrer Unterstützung!

Anlässlich des runden Jubiläums des NBL bitten wir Sie um Ihre Spenden

Damit ermöglichen Sie insbesondere das Erstellen unserer Handlungsempfehlungen und die Koordination unserer Ehrenamtlichen, für welches wir auf frei verfügbare Mittel angewiesen sind.

  • Mit 20€ können wir 50qm mehrjährige Blühfläche in unserem BienenBlütenReich anlegen. Häufig kommt unsere Saatgutmischung “Blühende Landschaft” zum Einsatz, die nachgewiesen effektive Nahrungsquelle für über 250 polylektische und etwa 75 oligolektische Wildbienenarten bietet (darunter 150 Arten auf der Roten Liste).
  • Mit 200€ können wir einen Streuobstbaum pflanzen. So entstehen neue Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten, denn Streuobstwiesen sind absolute Hotspots der Biodiversität.
  • Mit 2.000€ können wir 1,3 Hektar blühendes Ackerland mit Pflanzenkohle/Terra Preta gegen Trockenstress wappnen. Denn Pflanzenkohle speichert eine Menge Wasser, Wurzelnährstoffe sowie Kohlenstoff und macht unsere Böden damit nachhaltig klimafit.

Gleichzeitig sind wir mit Ihren Spenden in der Lage, weitere Mittel von privaten und öffentlichen Gebern zu beantragen und mit diesen gemeinsam beispielgebende Projektideen umzusetzen. In der Regel vervierfacht sich so jede Spende: Aus 100 Euro Spenden werden bis zu 400 Euro Projektmittel.

Mit Ihrer Unterstützung kann das Netzwerk frei denken, frei handeln und unabhängig seine große Vision verfolgen: dass wir alle gemeinsam eine blühende Landschaft für Bienen, Mensch und Natur gestalten!

Haben Sie noch Fragen? In welchen Themenbereichen wünschen Sie sich das zukünfitge Engagement des NBL? Schreiben Sie uns gern! unter info@bluehende-landschaft.de.

NBL-Impressionen über die Jahre

2004 | 1. NBL-Tagung in Ulm und Bayreuth

2005 | Das Projekt Blühender Chiemgau geht an den Start

2007 | Saatgutmischung „Blühende Landschaft“ erhältlich (diese wird von Rieger-Hofmann bis heute produziert)

2009 | 1. Referent*innen-Workshop auf Gut Hohenberg (seitdem werden jährlich Multiplikator*innen weitergebildet)

2010 | Projekt BlühLAND startet in Zusammenarbeit mit De Immen e.V.

2015 | NBL-Tagung „Öffentliches Bunt“ bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin

2016 | Start des Projekts „BienenBlütenReich“ (finanziert durch Blühpatenschaften)

2020 | Projektstart der „Summspannwerke“ gemeinsam mit der Netze BW

2020 | Startschuss für das EU-LIFE Projekt Insektenfördernde Regionen

2021 | Personal-Zuwachs beim NBL: Erstmals zählt das Netzwerk 10 Mitarbeiter*innen.

2022 | Neuauflage des NBL-Handbuchs mit dem Titel „Wege zu einer blühenden Landschaft“

2023 | Das Netzwerk Blühende Landschaft präsentiert sich auf der Gartenschau in Balingen

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Kostenlos abgerufen von: https://bluehende-landschaft.de/wir-feiern-20-jahre-nbl